Wolfsburg: Grundschüler aus Lehre bauen Orgel

Im Rahmen des Projekts „Zu Gast im Klassenzimmer“, das vom „Musikland Niedersachsen“ organisiert wird, haben die Drittklässler der Grundschule Lehre am Mittwoch eine Orgel gebaut. Martin Kohlmann ist einer von acht Organisten, die im Bundesland unterwegs sind und die kleine Holz-Orgel in zwei Koffern mitbringt. Erst die Tasten, dann die Pfeifen: Rahmen, Tasten, Windlade, Magazinbalg und Pfeifen – die Holz-Orgel besteht aus fünf Sets. Diese wurden zuerst von den Schülern in Gruppen zusammengebaut. Die achtjährige Jill war in der zweiten Gruppe und somit für die Tasten verantwortlich. „Wir müssen die hellen und dunklen Töne in die richtigen Reihenfolge legen. Das war nicht so schwierig“, sagte sie. Leo war mit seiner Gruppe für den Rahmen verantwortlich und das war deutlich komplizierter. „Wir haben das richtige Holzstück erst nicht gefunden“, gab der Achtjährige zu. Hier noch eine Bilder-Galerie: Nachdem die einzelnen Bausteine der Orgel auf den Tischen fertig waren, wurde das Instrument nach und nach in der Mitte des Raumes zusammengesetzt. Besonderen Geschick zeigten die Mädchen und Jungen beim Einsetzen der Tasten. Diese mussten mit einer kleinen Öse eingehängt werden. Danach wurde die Windlade und der Magazinbalg eingebaut. Lesen Sie auch: Gemeinde Lehre: Wolfsburger Schulen stehen hoch im Kurs Schüler spielten schon in der Kirche: Die Musiklehrerin Barbara Gal ist selber seit 25 Jahren Organistin und freut sich über das Bau-Projekt. „Besonders mit dem Praktischen bekommt man die Schüler“, kommentierte die Pädagogin. Und Kollegin Petra Sroweleit ergänzte: „Die vielfältigen Klänge des Instruments sind besonders schön.“ Erst vor kurzem starteten die Klassen mit dem Thema. Zuerst hörten sie Klangbeispiele und schauten Videos von bekannten Komponisten. Vor einer Woche waren die beiden 3. Klassen in der Kirche und probierten dort die große Orgel aus. Nach den Herbstferien lernen die Schüler die Geschichte der Orgel kennen und erfahren noch einiges über Johann Sebastian Bach. Dann folgt ein kleiner Test. Aufbau dauert nur eine Stunde: Zum Schluss wurden die 24 Pfeifen oben fest auf die Orgel eingesetzt. „Jede Pfeife sorgt für einen unterschiedlichen Ton“, erklärte Leah. Und Fachmann Kohlmann ergänzte: „Die kleine Öffnung, auch Lippe genannt, muss immer nach vorne ausgerichtet werden. Sonst entsteht kein Ton.“ Nach einer Stunde war die Orgel fertig. „Ich bin schon ganz gespannt, wie unsere eigene Orgel klingt“, betonte die siebenjährige Livia. Die Schüler stellten sich in einer Reihe auf. Jeder durfte fünf Töne spielen. Anschließend musizierte Lehrerin Gal und sang mit den Schülern ein Lied. Zum Schluss durfte der erfahrene Organist Kohlmann an das Instrument treten. „Das war heute ein richtiger cooler Unterricht“, fasste Drittklässler Shefki zusammen. Mehr zum Thema: Förderpaket für Digitalausbau der Schulen wartet auf Abruf Von Ann Kathrin Wucherpfennig

Grundschule - So schnell bauen Schüler eine tolle Orgel