Zwei Schiffe kollidieren auf dem Mittellandkanal

Auf dem Mittellandkanal in Höhe des VW-Werks sind am Dienstagabend zwei Schiffe frontal zusammengestoßen. Nach Angaben der Wasserschutzpolizei Hannover entstand ein Sachschaden in Höhe von mehreren zehntausend Euro. Verletzt wurde niemand. Der Unfall ereignete sich an einer bekannten Gefahrenstelle. Der Sachschaden liegt im hohen fünfstelligen Bereich: Die beiden Gütermotorschiffe waren gegen 21.10 Uhr in einer Engstelle der Wasserstraße in Wolfsburg kollidiert, dem so genannten Grenzgrabendüker. „Die Ermittlungen sind noch ganz am Anfang. Beide Schiffe sind noch fahrtüchtig und haben ihre Fahrt fortgesetzt“, sagte Polizeihauptkommissar Uwe Cichos von der Wasserschutzpolizei Hannover. Der Sachschaden liege im hohen fünfstelligen Bereich. Für Experten ist das Nadelöhr auf dem Mittellandkanal in Höhe des VW-Hochhauses eine bekannte Gefahrenstelle. „Hier kommt es regelmäßig zu brenzligen Situationen“, sagt Carmen Müller, Leiterin der Außenstelle Vorsfelde des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Uelzen. Der Grenzgrabendüker stamme aus dem Jahr 1938 und sei in der Bauart auf alte Schifffahrtsklassen ausgerichtet. Die Fahrbahn wird an dieser Stelle durch Fahrwassertonnen begrenzt. „Es gilt ein Begegnungs- und Überholverbot. Die Schiffe müssen sich per Funk absprechen, wer zuerst in die Engstelle fahren darf und wer warten muss“, erklärt Müller. Möglicherweise führten Sprachprobleme zu dem Unfall: Müller war am Dienstagabend persönlich an der Unfallstelle und vermutet menschliches Versagen als Ursache für die Kollision. „Das von Osten kommende Schiff war schon fast aus der Engstelle heraus. Das andere Schiff hätte nur etwas Gas herausnehmen müssen.“ In der Dunkelheit seien die Schiffe beleuchtet und müssten mit einem Radarsystem fahren. Dass es trotzdem zu dem Unfall kam, kann laut Müller auch an Verständigungsschwierigkeiten gelegen haben – die Mannschaft des einen Schiffes stammte aus den Niederlanden, das andere hatte eine polnische Besatzung. Müller sieht der Entschärfung dieser Engstelle auf dem Mittellandkanal entgegen. Der Ausbau des Grenzgrabendükers ist schon seit einigen Jahren geplant. „Der Neubau wird kommen“, sagt Müller, das Wasserstraßen-Neubauamt Helmstedt sei damit beauftragt. Der Zeitplan sei allerdings noch offen. Schiffsführer werden in den nächsten Tagen vernommen: Für die Wasserschutzpolizei Hannover steht jetzt die Klärung des Unfallhergangs im Vordergrund. Ein beteiligter Schiffsführer soll am Donnerstag in Hannover vernommen werden. Der andere Schiffsführer wird in der nächsten Woche in Salzgitter zur Aussage erwartet. Von Florian Heintz

Unfall - Zwei Schiffe kollidieren auf dem Mittellandkanal