Wolfsburgs Pflegeheime bereiten Start der Corona-Impfungen vor

Die Corona-Impfungen in Wolfsburg sollen voraussichtlich noch in diesem Jahr beginnen. Zunächst sollen die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen durch mobile Teams geimpft werden, die dafür in die Heime kommen. „Die Stadt steht mit den Pflegeheimen in Verbindung. Eine Reihenfolge ist noch nicht festgelegt“, sagte ein Stadtsprecher auf WAZ-Anfrage. Bei der Reihenfolge der Impfstoff-Lieferungen will das Land die Inzidenzwerte berücksichtigen: Der genaue Starttermin für die Impfungen in Wolfsburg ist ebenfalls noch unklar. Bei der Auslieferung des Impfstoffes in Niedersachsen ab dem 27. Dezember steht die VW-Stadt nicht an oberster Stelle. Bei der Reihenfolge will das Land die Inzidenzwerte berücksichtigen, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen. Hier lag Wolfsburg am Mittwoch nach Berechnungen des Landesgesundheitsamtes auf Platz 19 von insgesamt 45 Landkreisen und kreisfreien Städten. Der Leiter des niedersächsischen Corona-Krisenstabs, Heiger Scholz, kündigte aber am Dienstag an: „In allen Landkreisen kann mit den Impfungen noch in diesem Jahr begonnen werden.“ Die Impfzentren selber sollen in Niedersachsen erst Anfang kommenden Jahres in Betrieb gehen. Das Wolfsburger Impfzentrum im CongressPark sei fristgerecht seit dem 15. Dezember betriebsbereit, teilte die Stadt mit. „Zum Echtbetrieb wartet die Stadt noch auf die Einrichtung der vom Land Niedersachsen bereitgestellten Hardware. Teillieferungen sind vorhanden, aber eine funktionierende interne Abwicklung kann im Impfzentrum aktuell noch nicht durchgeführt und geübt werden“, sagte ein Stadtsprecher auf WAZ-Anfrage. Die Stadt sei optimistisch, dass dies aber kurzfristig möglich sein werde. Pflegeheime müssen die Impfeinwilligungen der Bewohner organisieren: In den Wolfsburger Pflegeheimen sind die Vorbereitungen für die Corona-Impfungen angelaufen. Das DRK habe in seinen Pflegeeinrichtungen schon vor einiger Zeit eine Voranfrage zur Impfbereitschaft gestartet, erklärte Kreisverbandsvorsitzender Thorsten Rückert. Jetzt liegen ihm zufolge detaillierte Unterlagen vor, anhand derer die Bewohner – oder ihre Betreuer und Angehörige – sowie die Mitarbeiter befragt und so die tatsächliche Zahl der Impfbereiten bestimmt werden kann. „Natürlich kostet das Ganze zusätzliche Zeit, aber dies ist eine wichtige Investition in die Sicherheit unserer Bewohner und Mitarbeitenden“, so Rückert. Das Land Niedersachsen hat ein Informationstelefon zum Thema Corona-Impfungen eingerichtet. Unter der Telefonnummer 0800 / 99 88 66 5 ist die Hotline erreichbar in der Zeit von Montag bis Samstag, jeweils von 8 bis 20 Uhr. Am 24. und 31. Dezember ist sie zu eingeschränkten Zeiten von 8 bis 12 Uhr besetzt. Über diese Telefonnummer werden alle Fragen zur Corona-Impfung beantwortet. Momentan können noch keine Termine für die Corona-Impfung vereinbart werden. Sobald feststeht, ab wann der Impfstoff zur Verfügung stehen wird, können darüber Impftermine im Impfzentrum im CongressPark Wolfsburg vergeben werden. Auch bei der Diakonie Wolfsburg läuft die Abfrage in den Pflegeheimen. Eine Impfeinwilligung von den Bewohnern zu bekommen sei nicht immer einfach, vor allem wenn eine Betreuungsperson darüber entscheiden muss. „Jetzt sind bereits viele im Weihnachtsurlaub, das heißt wir erreichen die Betreuerinnen und Betreuer unter Umständen erst im nächsten Jahr“, erklärte Diakonie-Sprecherin Katrin Zumkier. Zusätzliches Personal werde ohnehin schon für die Corona-Schnelltests benötigt. Jetzt müssten weitere Kapazitäten für die Bereitstellung der Impfeinwilligungen geschaffen werden – „eine enorme Herausforderung“, so Zumkier. Erste Listen habe die Diakonie bereits an das Wolfsburger Impfzentrum übermittelt, wo auch die mobilen Impfteams stationiert sind. „Zurzeit steht noch nicht fest, wann die ersten Impfungen in unseren Einrichtungen starten“, sagte die Sprecherin. Von Florian Heintz