Wolfsburger Kleingärtner trotzen der Corona-Krise

Dicht beieinander und trotzdem einsam: Pünktlich zu den ersten warmen Frühlingstagen herrscht in den Wolfsburger Kleingärten viel Betrieb. Angesichts der Corona-Krise ist aber auch für die Hobby-Gärtner in dieser Saison vieles anders. Wie überall gilt: Zusammenkünfte mit mehr als zwei Personen sind untersagt und der Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Menschen ist einzuhalten. Kleingärten sind beliebte Aufenthaltsorte: Da die neue Saat aber dennoch in den Boden muss, besuchten auch Dieter und Renate Voigt vom Kleingärtnerverein (KGV) Neuland in Fallersleben in diesen Tagen ihren Schrebergarten. Beim KGV Neuland sei durch die Corona-Krise bereits etwas mehr Betrieb als sonst zu dieser Jahreszeit, beobachtet der Vereinsvorsitzende Rainer Waltersdorf: „Das Schöne ist, dass man sich im Garten immer noch draußen aufhalten kann und aus der Ferne kann man sich hier unterhalten.“ Waltersdorf ist froh, dass der Verein seine Jahreshauptversammlung bereits hinter sich hat und die Wasserzähler eingebaut sind. Alle üblichen Arbeiten zugelassen: Friedrich Grünberg vom KGV Fallersleben Ost bereiten die Wasseruhren hingegen mehr Kopfzerbrechen: „Wir können sie jetzt nicht in einer großen Gruppe gemeinsam einbauen, sondern nur mit zwei Personen. Das wird deutlich mehr Zeit kosten.“ Als Vorsitzender des Bezirksverbands der Kleingärtner hat Grünberg die Anordnungen der Stadt Wolfsburg an die einzelnen Vereine weitergeleitet. Dafür, dass andernorts in Kleingärten bereits „Corona-Partys“ stattfanden, hat er „kein Verständnis“. Er sagt: „Wir haben das Glück, dass jeder in seinen Garten gehen und den auch normal nutzen kann. Alle üblichen Arbeiten sind zugelassen.“ Nur die Geselligkeit in den Vereinen komme durch die Corona-Epidemie zu kurz: „Für vieles finden sich Lösungen, wie zum Beispiel für das Einbauen der Wasseruhren. Was fehlt, ist das Bierchen hinterher. Das fällt leider aus.“ Abstand halten: Abstand halten – das klappt laut Petra Schäfer vom KGV Detmerode gut: „Man geht sich aus dem Weg und unsere Mitglieder achten darauf, dass ihre Kinder in den Gärten bleiben. Die Parzellen sind alle eingezäunt, da unterhalten sich die Leute mit etwas Abstand schon mal über den Zaun. Zu nah kommt sich aber keiner – die Angst sitzt tief.“ Absagen von Veranstaltungen drohen: Sorgen bereiten den Kleingärtnern die anstehenden Veranstaltungen. Osterfeuer sind bereits abgesagt und auch im Hinblick auf den Sommer herrscht Ungewissheit: „Unsere Planungen sind alle hinfällig. Bei uns in Fallersleben wissen wir nicht, ob wir unser Kinderfest machen können. Für den 14. Juni ist zudem der Tag des Gartens geplant, der in diesem Jahr an verschiedenen Orten in Niedersachsen stattfinden soll. Ob das klappt, ist fraglich“, sagt Bezirksvorsitzender Grünberg und hofft auf eine baldige Entspannung der Lage. Coronavirus: Neuigkeiten und aktuelle Entwicklungen aus Wolfsburg und Umgebung erfahren Sie hier. Corona-Liveticker: Aktuelle Lage in Wolfsburg im Überblick Inzwischen 24 Tote nach Corona-Infektionen in Wolfsburg Nach 23 Toten im Hanns-Lilje-Heim: Welle der Hilfsbereitschaft rollt Corona-Krise: Stadt Wolfsburg startet Soforthilfe für Wirtschaft Volkswagen und Corona: Diese Menschen halten das Werk am Laufen Hilfe für Obdachlose: Unbekannter plündert den Gabenzaun Corona: Stadt Wolfsburg verlängert Betretungsverbote Corona: Diese Wolfsburger Restaurants liefern nach Hause Weitere Schutzmaßnahmen: Das plant VW nach der Corona-Pause Hanns-Lilje-Heim: Staatsanwaltschaft erwartet wochenlange Ermittlungen Stadt Wolfsburg empfiehlt Bürgern Tragen von Mundschutz Aufnahmestopp wegen Corona: So ist die Situation in Wolfsburger Pflegeheimen #SupportYourLocal: Die WAZ hilft dem Handel – helfen Sie mit! Corona: Eltern zahlen ab April keine Kita-Beiträge mehr Corona in Wolfsburg: Das müssen Sie bei einem Verdacht beachten Von Melanie Köster

Garten - Corona: So starten die Wolfsburger Kleingärtner in Saison