Der Landesdurchschnitt liegt bei 1:3,8. Besser sieht es statistisch gesehen in den Kita-Gruppen aus. Mit einer Erzieherin für 8,4 Kinder befindet sich Wolfsburg im Mittelfeld. Erfreulich: Laut Stadt können auch in diesem Jahr alle Bedarfe für Plätze in der Kindertagesbetreuung einschließlich Tagesmüttern abgedeckt werden.
Wegen des Rechtsanspruchs: Stadt muss Gruppen vollbelegen
Dennoch gibt es in Sachen Personal noch Luft nach oben. „Wünschenswert bei den Krippen wäre 1:4. Allerdings setzt das eine Gruppenbelegung mit nur 12 Kindern und nicht die in Niedersachsen geltende Höchstbelegung mit 15 Kindern voraus“, sagt Stadtsprecher Ralf Schmidt. Mit Blick auf nach wie vor hohe Geburtenzahlen müsse die Stadt die Gruppen vollbelegen, um den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz zu erfüllen. Entscheidend für den Personalschlüssel – und damit für den Befund der Studie Ländermonitor frühkindliche Bildungssysteme der Bertelsmann-Stiftung bedeutsam – sind laut Schmidt die derzeitigen Gruppengrößen und der bundesweite Mangel von Fachkräften.
„Zunächst muss natürlich geschaut werden, wie der Wert der Bertelsmann-Stiftung für Wolfsburger Krippen zustande gekommen ist. Fakt ist aber, dass wir, und ich denke alle Träger, den Betreuungsschlüssel wie das Land Niedersachsen ihn vorgibt in der Krippe inklusive einer ausgebildeten Fachkraft vorhalten“, sagt Kerstin Heidbrock, pädagogische Geschäftsführerin der evangelischen Kinderbetreuungseinrichtungen in Wolfsburg auf WAZ-Anfrage.
Wichtige Säule frühkindliche Bildung
Frühkindliche Bildung genießt generell einen hohen Stellenwert in Wolfsburg. „Neben Gesundheit, Bewegung, Ernährung, Kunst , Kultur, Musik, Naturwissenschaft, Interkulturalität und Partizipation spielen insbesondere Sprachbildung und Sprachförderung eine große Rolle“, betont Stadtsprecher Schmidt.
Von Jörn Graue