Wolfsburger Entwässerungsbetriebe warnen: Darum ist Küchenpapier keine Alternative zu Klopapier

In Zeiten der leeren Klopapierregale kaufen viele Menschen offenbar ersatzweise Küchenpapier und Taschentücher. Dr. Gerhard Meier, Vorstand der Wolfsburger Entwässerungsbetriebe (WEB), rät klar davon ab. Küchenpapier oder Taschentücher sind ihrem normalen Einsatzzweck gemäß beständig gegen Nässe, zersetzen sich also nicht wie das Toilettenpapier. Das kann zu Verstopfungen der Hausanschlüsse und Abwässerkanäle führen oder Pumpen lahmlegen. „Wir müssen unsere Mitarbeiter schützen“: „Derzeit gibt keine Probleme. Und wir hoffen, dass das so bleibt“, sagt Meier. Denn durch den Rückstau von Schmutzwasser entstehe die Gefahr, dass sich zusätzlich zu Covid-19 noch andere Krankheiten ausbreiten könnten. Zudem gehöre die Abwasserentsorgung zur kritischen Infrastruktur. Viele Mitarbeiter befänden sich derzeit in Bereitschaft. „Wir müssen unsere Mitarbeiter so gut es geht schützen und voneinander separieren.“ Man versuche, Außeneinsätze zu vermeiden. Zusätzliche Wartungsarbeiten, bei denen Mitarbeiter verstopfte Pumpen wieder zum Laufen bringen müssen, seien da kontraproduktiv. Tücher wickeln sich als Zopf um die Pumpen: Dass falsch entsorgte Hygieneartikel wie Feuchttücher und Windeln Rohre verstopfen und Pumpen blockieren, ist nicht neu. Die Behebung solcher Blockaden ist aufwendig, erklärt Betriebsleiter Bernhard Schindler. Die miteinander verquirlten Tücher bildeten einen Zopf, der sich um das Laufrad der Pumpe wickele. „Wir müssen die komplette Pumpe aus dem Schacht ziehen, das Laufrad ausbauen und reinigen. Das dafür notwendige Personal brauchen wir eigentlich an anderer Stelle.“ Teams arbeiten im Notbetrieb: Bei den Kanalbetrieben herrsche derzeit Notbetrieb. Um Ansteckungen der Kollegen untereinander zu verhindern, fahre man ein Zwei-Schicht-System. So sei gewährleistet, das man im bei Ausfällen den Betrieb aufrechterhalten könne. Im Moment gebe es keine vermehrten Wartungseinsätze. Die Sorge, dass sich das ändern könnte, gebe es schon. Schindler hofft, dass bei den Wolfsburgern nach Hamsterkäufen nun eher zu viel als zu wenig Klopapier im Schrank liegt. Seit Beginn der Corona-Pandemie ist die Nachfrage nach Toilettenpapier in Wolfsburger Geschäften besonders hoch. Oft ist das Produkt ausverkauft. Lesen Sie auch: Coronavirus: Neuigkeiten und aktuelle Entwicklungen aus Wolfsburg und Umgebung erfahren Sie hier. Corona-Liveticker: Aktuelle Lage in Wolfsburg im Überblick Zwei neue Corona-Fälle in Wolfsburg bestätigt Corona: Wolfsburger sitzen auf Boot vor der Küste Tunesiens fest Neuer Corona-Fall: Vierter Wolfsburger positiv auf Virus getestet Corona: VW stoppt Produktion in zahlreichen Werken – auch Wolfsburg betroffen Corona: Viele Geschäfte in Wolfsburg bleiben ab heute geschlossen Polizei Wolfsburg: Notfallplan sieht Schließungen von Dienststellen vor Corona: Hunderte Wolfsburger bieten Hilfe für Menschen in Not an Corona: Eltern fordern flexible Lösungen für Notbetreuung Corona-Krise: Klinikum Wolfsburg sucht freiwillige Helfer VW schließt Betriebsrestaurants in den Werken Corona: IG Metall Wolfsburg sagt Sommerfest ab Corona-Fall in Wolfsburger Seniorenheim: Patientin liegt im Klinikum Keine Veranstaltungen: Coronavirus legt Wolfsburg lahm Coronavirus Desinfektionsmittel im Klinikum Wolfsburg gestohlen Coronavirus: Diese Gottesdienste werden in Wolfsburg abgesagt Coronavirus: Alle Wolfsburger Schulen und Kitas ab Montag geschlossen Heime schließen für Besucher: „Trauriger Schritt, aber notwendig“ Coronavirus: Absatz von VW bricht um ein Viertel ein Coronavirus: Rückkehrer aus Risikogebieten dürfen vorerst nicht zur Schule Coronavirus: Wolfsburgs Feuerwehren sagen alle Versammlungen ab Corona-Virus: Stadt Wolfsburg bildet Krisenstab und richtet Hotline ein Von Christian Opel

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