Wolfsburger Ehepaar wegen Grippesymptomen auf Corona getestet

Wegen der steigenden Zahl neuer Coronavirus-Erkrankungen in Deutschland werden Patienten mit akuten Atemwegserkrankungen derzeit unter verstärkte Beobachtung gestellt: Im Wolfsburger Klinikum wurde am Donnerstagmittag ein Ehepaar im Isolierbereich aufgenommen. Es handelt sich laut der Stadt aber ausdrücklich nicht um begründete Verdachtsfälle. Infektion ausschließen: Hintergrund: Seit Mittwoch empfiehlt das Robert-Koch-Institut eine so genannte differentialdiagnostische Abklärung bei Patienten mit „coronatypischen“ Symptomen wie Atemwegserkrankungen und Fieber. „Es ist zwar ausgeschlossen, dass sie in einem Risikogebiet waren“, sagt Wolfsburgs Sozialdezernentin Monika Müller. Jedoch werde bei gefährdeten Patientengruppen, die Symptome einer Grippe aufweisen, ein Abgleich durchgeführt, um eine Infektion mit dem Coronavirus auszuschließen. Lesen Sie auch: Darum ist die Grippe gefährlicher als das Coronavirus Wie auch bei der normalen Grippe gehören zu dieser besonders gefährdeten Patientengruppe ältere Menschen oder solche mit geschwächtem Immunsystem. Patienten bleiben auf Isolierstation: Bis zum Ergebnis einer Virusprüfung bleiben die Patienten auf einer Isolierstation. Im Klinikum werden dort 20 Betten vorgehalten. „Das Zimmer ist komplett isoliert, das Personal trägt entsprechende Schutzkleidung“, so Müller. Normalerweise liege beim Test auf das Coronavirus in 24 Stunden ein Ergebnis vor. Da die Labore aber zurzeit stark ausgelastet sind, könne es im Einzelfall auch länger dauern. Stadt dementiert Corona-Fälle: Die Stadt hat für Freitag eine Pressekonferenz angekündigt, auf der die Vertreter der Stadt, des Gesundheitsamts und des Klinikums über allgemeine Maßnahmen zum Coronavirus informieren wollen. Bereits mehrmals kursierten Gerüchte, es lägen Coronavirus-Fälle in Wolfsburg vor – die Stadt hatte dies in beiden Fällen als Falschmeldung dementiert. Hygienespray in Apotheken nahezu ausverkauft: Obwohl die Wahrscheinlichkeit einer Grippe-Infektion viel wahrscheinlicher ist als die Erkrankung am Corona-Virus, scheinen viele Wolfsburger bereits Hamsterkäufe in den Apotheke zu tätigen. Bereits Ende Januar waren Atemschutzmasken ausverkauft. Seitdem die Zahl der Coronavirus-Fälle in Europa zunimmt, decken sich nun die Menschen mit Desinfektionsmitteln ein. „Sterilium ist praktisch ausverkauft“, sagt Helge Hagedorn von der Phönix-Apotheke. „Wir geben diese nur noch in haushaltsüblichen Mengen ab. Eine neue Lungenkrankheit ist seit Dezember in China in Umlauf. Mehr als 74 000 Menschen sind krank, mehr als 2000 sind an dem Coronavirus gestorben. Am stärksten betroffen ist die Elf-Millionen-Metropole Wuhan. Behörden und Virologen gehen davon aus, dass die Erreger durch Tröpfcheninfektion übertragen wird, also zum Beispiel durch engen Kontakt zu hustenden oder niesenden Infizierten. Es wird vermutet, dass das Virus bis zu 24 Stunden außerhalb des menschlichen Körpers überlebt. Die Inkubation beträgt nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation zwei Tage bis eine Woche. Die Symptome ähneln denen einer Grippe: Husten, Kurzatmigkeit, Kopf- und Halsschmerzen gehen mit hohem Fieber über 38 Grad einher. Sind zudem beide Lungenflügel entzündet, ist eine Erkrankung wahrscheinlich. Lesen Sie auch: Coronavirus-Verdacht in Wolfsburg? Stadt dementiert Gerücht Coronavirus: VW verlängert Ferien für Fabriken in China Von Christian Opel

Isolierstation - Wolfsburger Ehepaar wird wegen Grippesymptomen auf Corona getestet