Wolfsburger Bürgerdienste: Stadt vergibt Termine bewusst kurzfristig

Nachdem die WAZ über Probleme bei der Terminvergabe der Wolfsburger Bürgerdienste berichtet hat, reagierte am Freitag die Stadt auf die Vorwürfe. Sie bittet erneut um Verständnis und erklärt, warum online kaum Termine verfügbar sind. Der Stadt ist bewusst, dass sie den Bedarf momentan nicht abdecken kann: „Der Stadt Wolfsburg ist bewusst, dass mit den derzeit angebotenen Terminen der Bedarf der Bevölkerung für die Beantragung von Dienstleistungen, vor allem im Einwohnermeldebereich, nicht gedeckt werden kann“, sagt Stadtsprecherin Elke Wichmann. Sie bittet um Verständnis für die eingeschränkte Terminvergabe. Diese sei notwendig, damit der erforderliche Abstand zwischen den Wartenden eingehalten werden könne. Zudem verweist Wichmann erneut darauf, dass Mitarbeiter der Bürgerdienste im Gesundheitsamt und im Impfzentrum aushelfen. Lesen Sie auch Wolfsburger Bürgerdienste: CDU-Ratsherr fordert Verbesserungen Wolfsburg: Lange Wartezeiten bei den Bürgerdiensten VW-Zuliferer Bertrandt: Beschäftigte fordern Zukunftstarifvertrag Dafür, dass online praktisch keine Termine buchbar sind, hat sich die Stadt bewusst entschieden: „Die Bürgerdienste stellen die buchbaren Termine für einen Zeitraum von zwei Wochen im Online-Portal zur Verfügung, um zum einen schnell auf Veränderungen bei der Rathausöffnung und -schließung reagieren zu können und zum anderen um zu vermeiden, dass Kunden weit im Voraus einen Termin buchen, der, wie im letzten Jahr häufig passiert, nicht wahrgenommen wird.“ Andere Städte handhaben das anders: In Braunschweig gibt es Termine für Ende März, in Hannover sind auch einige im April freigeschaltet. Für dringende Fälle gibt es „Notfalltermine“: Wichmann betont: „Neben diesen regulären Terminen ist es den Bürgerdiensten bisher immer gelungen, ‚Notfalltermine‘ für dringende Dienstleistungen zu vergeben.“ Für Zulassungen und Abmeldungen von Fahrzeugen gebe es zudem die internetbasierte Zulassung (iKfz) und kostenpflichtige Zulassungsdienste als Alternativen. Laut Stadtsprecherin Wichmann bedienen die Mitarbeiter bei den Bürgerdiensten aktuell circa 350 Kunden pro Woche im Rathaus. Den Schnellschalter, an dem Bürger bereits beantragte Dokumente ohne Termin abholen können, nutzen zudem circa 400 Wolfsburger wöchentlich. Von Melanie Köster