Wolfsburg: Apotheker Camehn erklärt richtigen Umgang mit FFP2-Maske

Seit Dienstag steht fest: In Geschäften und in öffentlichen Verkehrsmitteln ist bald nur noch ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz erlaubt. Dazu zählen unter anderem OP-Masken und FFP2-Masken. Diese kommen eigentlich aus dem Arbeitsschutz und haben den Ruf, besonders sicher zu sein. Allerdings gilt das nur bei einer korrekten Handhabung. Die WAZ hat Tipps gesammelt. In der Sonnen-Apotheke ist die Nachfrage nach Masken gestiegen: Die neue Regelung tritt erst dann in Kraft, wenn das Land Niedersachsen seine Corona-Verordnung aktualisiert und die Stadt eine neue Allgemeinverfügung erlassen hat. So weit ist es noch nicht. Klar ist aber: Die Regeländerung kommt. Apothekerin Anna Jorzak von der Sonnen-Apotheke merkt, dass die Wolfsburger sich darauf vorbereiten: „Die Nachfrage nach den Masken ist bereits gestiegen, als die Meldung noch gar nicht raus war.“ Mit der neuen Verordnung können die Wolfsburger zwischen verschiedenen Masken wählen, die gängigsten sind die OP-Masken und die FFP2-Masken. Die im Vergleich zur FFP2-Maske preisgünstigere OP-Maske besteht aus speziellen Kunststoffen. Das Einmalprodukt dient weniger dem Eigenschutz, sondern viel mehr dem anderer Menschen. Es hält Tröpfchen zurück, die beim Sprechen, Lachen oder Husten entstehen. FFP2-Masken dienen bei richtiger Anwendung auch dem Eigenschutz: „Wenn es um den Eigenschutz geht, sind die FFP2-Masken definitiv besser“, sagt Apothekerin Jorzak. Allerdings: Das gilt nur, wenn die Maske richtig sitzt. „Man muss die Nasenbügel wirklich an die Nase drücken“, betont Jorzak. Ihr Chef, Dr. Rainer Camehn, empfiehlt nach Möglichkeit FFP2-Masken zu kaufen, die einen eingenähten Nasensteg haben und keinen aufgeklebten. Die Maske sollte grundsätzlich so eng anliegen, dass sie sich beim Einatmen etwas zusammenzieht und beim Ausatmen wieder ausbeult. Schlechte Nachricht für Männer: Ein Bart kann einen negativen Einfluss auf den Schutz haben. Zudem sollten Verbraucher beim Kauf von OP- und FFP2-Masken darauf achten, dass diese eine CE-Zertifizierung haben. Allerdings ist auch hier Vorsicht geboten, laut Camehn sind immer wieder Fälschungen auf dem Markt. Ein wichtiger Hinweis in diesem Zusammenhang: An das CE-Zeichen angrenzend muss sich bei FFP2-Masken eine vierstellige Nummer befinden. Neben der Trageweise ist das richtige Auf- und Absetzen der Maske entscheidend. Grundsätzlich gilt für jede Maske: Insbesondere die Innenseite sollte nicht berührt werden, um eine Kontamination zu verhindern. Nach einer Berührung der Außenseite sollten die Hände gründlich gereinigt werden. Apotheker Camehn betont, dass die Maske möglichst nur an den seitlichen Gummibändern angefasst werden sollte. Komplizierter sieht es mit der Frage nach der richtigen Reinigung aus: „Da hören wir auch ständig Neues“, berichtet Apothekerin Jorzak. Der Grund: Bei FFP2-Masken handelt es sich eigentlich um Einmalprodukte, die nicht zur Wiederverwendung gedacht sind. Darauf weise die Sonnen-Apotheke deshalb auf Nachfrage auch hin, erklärt Jorzak. Unabhängig von der Art der Maske ist klar: Wenn sie durchfeuchtet ist, ist der Schutz nicht mehr gewährleistet. Die Pharmazeutische Zeitung empfiehlt, vollständig durchfeuchtete FFP2-Masken zu entsorgen. Lesen Sie auch Impfung im Klinikum Wolfsburg: Über 400 Mitarbeiter werden gegen Corona geimpft Jerusalema Challenge: Mitarbeiter von Edeka und Frisör Soetebeer aus Wolfsburg tanzen mit Längerer Lockdown und schärfere Corona-Regeln: Das sagen Wolfsburger zu den Corona-Beschlüssen Nutzer können die FFP2-Masken an die Luft hängen oder in den Backofen legen: Am Mittwoch haben die Universität und die Fachhochschule Münster zudem eine gemeinsame Studie veröffentlicht. Sie beschäftigt sich mit Methoden zum Desinfizieren von FFP2-Masken. Das Ergebnis: Die Maske sollte nach dem Gebrauch möglichst eine Woche liegen gelassen werden, ehe sie erneut zum Einsatz kommt. Alternativ kann sie bei 80 Grad Celsius für eine Stunde im Backofen erwärmt werden. Von größerer Hitze oder einer Wäsche wird bislang abgeraten, beides könnte die Filterleistung einschränken. Von Melanie Köster