Wegen Corona: So sinkt die Zahl der Ausbildungs-Stellen in Wolfsburg

Wie schwierig sind die Zeiten für Schulabgänger? Erschwert Corona die Suche nach einem Ausbildungsplatz? In Wolfsburg sinkt die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze. Laut der Agentur für Arbeit in Helmstedt sind Ausbildungsstellen im Bereich Handel und Verkauf sowie in der Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen am stärksten von der Krise betroffen. Rückgang im Gastgewerbe und Gesundheitswesen: Gesunken ist auch die Zahl der Ausbildungsplätze im Gastgewerbe sowie im Bereich der Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen, heißt es von der Agentur für Arbeit. So sind in der Hotellerie 47 Stellen zu vergeben. Im Jahr zuvor waren es noch 60 Ausbildungsstellen gemeldet. „Im geringem Umfang ist auch das Gesundheits- und Sozialwesen betroffen “, teilt Wiebke Saalfrank, Sprecherin der Arbeitsagentur mit. In diesem Gesundheitsbereich wurden im 71 Stellen gemeldet (Rückgang um 11,3 Prozent). Die Top 10 der Berufswünsche (insgesamt 546 Bewerber, Stand Juni): Kaufmann-frau/ Büromanagement: 83 KFZ-Mechatroniker/PKW-Technik: 60 Medizinische(r) Fachangestellter: 28 Kaufmann/-frau im Einzelhandel: 25 Fachkraft Lagerlogistik: 22 Verkäuferin: 18 Fachinformatikerin/Systemintegration: 17 Fachinformatiker-Anwendungsentwicklung:15 Mechatroniker/in: 14 Imobilienkaufmann/-frau: 14 Übrige Berufe: 286 Die Top 10 der gemeldeten Ausbildungsplätze (insgesamt 1354, Stand Juni): Kraftfahrzeugmechatroniker/in - System- und Hochvolttechnik: 70 Industriemechaniker: 63 Mechatroniker: 53 Elektroniker-Automatisierungstechnik: 50 Kaufmann/-frau im Einzelhandel: 50 Koch/Köchin: 46 Fachkraft Lagerlogistik: 45 Verkäuferin: 45 Hotelfachmann/-frau: 44 Kaufmann/-frau Büromanagement: 43 Übrige Berufe: 844 Derzeit sind 1 354 Ausbildungsstellen bei der Arbeitsagentur gemeldet, das sind 9,5 Prozent weniger als im Vorjahr. 437 Plätze entfallen davon auf das Handwerk, das entspricht einem Rückgang von 5,2 Prozent. „Viele Großunternehmen haben uns ihre Ausbildungsstellen trotz der Pandemie gemeldet“, berichtet Saalfrank. Von 1 340 in Wolfsburg gemeldeten Ausbildungsplätzen sind 437 Ausbildungsplätze in einem Handwerksberuf, das sind 5,2 Prozent weniger als im Vorjahresvergleich. Arbeitsagentur: Nachfrage wird wohl aktuell wieder steigen: Saalfrank geht davon aus, dass die Suche nach Auszubildenden in kleinen und mittleren Betrieben nach der großen Unsicherheit der letzten Wochen erst jetzt richtig beginnen werde. Es sei nachvollziehbar, dass für viele kleine und mittlere Unternehmen das Thema Ausbildung in den letzten Monaten nicht an erster Stelle gestanden habe. „Wir hoffen dennoch, dass die Zahl der gemeldeten Ausbildungsplätze noch steigen wird. Denn es wird auch eine Zeit nach Corona geben und da wird das Thema Fachkräftemangel wieder einen großen Stellenwert einnehmen“, so die Pressesprecherin. Schule: Keine Schwierigkeiten bei der Suche: Größere Schwierigkeiten bei der Ausbildungssuche hatten die Schüler der Realschule Vorsfelde aufgrund der Pandemie eher nicht: „Die meisten Schüler haben sich bereits im Februar um einen Ausbildungsplatz bemüht“, sagt Ilka Grese, stellvertretende Leiterin der Schule. Aber: Die Schüler hätten sich auch hauptsächlich in großen Unternehmen beworben. Weniger Berufsstarter als in 2019: Gesunken ist auch die Zahl der Berufsstarter: „Bisher sind 546 Berufsstarter bei der Agentur für Arbeit in Wolfsburg gemeldet. Das sind 92 weniger als noch vor einem Jahr. Durch die Rückkehr zum Abitur nach 13 Jahren gibt es in diesem Jahr generell weniger Schülerinnen und Schüler, dazu kommen die Auswirkungen durch die Corona Krise“, berichtet die Pressesprecherin, Zwar haben gebe es in Wolfsburg aus Bewerbersicht quantitativ ein sehr gutes Verhältnis von Stelle zu Bewerber (fast 2,5 Stellen auf einen Bewerber) aber man dürfe nicht vergessen, dass es kein „In-sich geschlossenes“ System ist. Viele Bewerber kämen natürlich auch von außen nach Wolfsburg und Wolfsburger Bewerber gehen auch in andere Bezirke. In Zeiten der Corona-Pandemie verzichtet die Agentur für Arbeit Wolfsburg aus Gründen des Infektionsschutzes aktuell - bis auf Notfälle - auf den persönlichen Kundenkontakt. Für Berufsstarter empfiehlt die Arbeitsagentur diese Beratungsmöglichkeiten: Für Fragen rund um das Thema Ausbildung steht die Berufs- und Studienberatung Wolfsburg zur Verfügung. Die Experten sind unter (05361) 43 68 222 (montags, dienstags und mittwochs, jeweils 9 bis 15 Uhr, donnerstags von 9 bis 17 Uhr, freitags 9 bis 13 Uhr) erreichbar. Online kann unter wolfsburg.151-berufsberatung-vor-dem-erwerbsleben@arbeitsagentur.de ein Telefontermin vereinbart werden. In der App „AzubiWelt“ finden Jugendliche alle Angebote der Bundesagentur für Arbeit für die Ausbildungssuche. Die App hilft dabei Berufe zu finden, neue Berufsfelder kennen zulernen und bietet Informationen zu den Ausbildungsgängen. Videos zeigen, wie der Job in der Praxis wirklich aussieht. Zudem sind freie Stellen gelistet. Wer noch nicht weiß, was er machen soll,findet in der App „Berufe Entdecker“ einen Selbstcheck zum Traumberuf. Die App bietet eine Vielzahl an Informationen zu Ausbildungsberufen. Tipps für das Bewerbungsgespräch gibt es in der App „Bewerbung: Fit fürs Vorstellungsgespräch“ mit Checklisten und Terminerinnerungen. Personalexperten erklären, worauf man im Bewerbungsgespräch achten sollte. Mehr als 350 Videos sind über die App „Berufe.tv“ zu sehen. Die App ermöglicht die Suche nach freien Ausbildungsplätzen und Hochschulen und erklärt mehr als 25 Berufs- und Studienfelder. Lesen Sie auch: So hält Volkswagen in Corona-Zeiten die Ausbildung aufrecht IHK-Prüfungen: Nachteile für Azubis durch Corona-Krise vermeiden Ausbildung in Corona-Zeiten: Müssen Crash verhindern Von Nina Schacht

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