Trotz Corona-Lockerung: Wolfsburger Reisebüros kämpfen weiter um Existenz

Den Sommerurlaub auf Mallorca verbringen oder einen Trip in die Berge: Die Reisewarnung für die meisten europäischen Länder soll Mitte Juni fallen. Doch sind die Wolfsburger deshalb im Reisefieber? Und helfen die Lockerungen den Reisebüros aus der Krise? Reisebüro: Lockerung ist ein erster Schritt: Seit Monaten kämpft Erika Fichtner für ihre Reisebüros in Nordsteimke und am Hansaplatz. „Die Bundeszuschüsse in Höhe von 9 000 Euro helfen nur kurzfristig, wir haben kaum Einnahmen“, berichtet sie. Ihre acht Mitarbeiter seien in Kurzarbeit. Seit dem Ausbruch der Pandemie habe sie kaum Einnahmen. Aber: Die Aufhebung der Reisewarnung sei ein erster Schritt. „Seitdem steigen die Neubuchungen, wenn auch nur sehr verhalten“, berichtet sie. Und immerhin, am ersten Samstag nach der Ankündigung zur Aufhebung der Reisewarnung finden auch ein paar wenige Wolfsburger den Weg in das Reisebüro. Wolfsburger: Wir unterstützen ortsansässige Reisebüros: So auch Annette (52) und Jens (51) Bosch aus Nordsteimke. Das Paar buchte eine Reise um. Ursprünglich wollten sie ihren Sommerurlaub auf Mauritius verbringen, stattdessen geht es nach Bayern. „Es ist uns sehr wichtig, dass wir wieder in den Urlaub fahren können. Einfach mal raus kommen“, sagt Jens Bosch. Beide haben keine Bedenken in den Urlaub zu fahren: „Solange man sich auch dort an den Sicherheitsabstand hält, ist das in Ordnung“, berichtet der 51-Jährige. Die Reise wollten sie direkt im Nordsteimker Reisebüro buchen und nicht im Internet, denn „es ist wichtig, dass wir ortsansässige Büros unterstützen“, ergänzt Annette Bosch. Wolfsburger informieren sich über Sommerreisen – Eine Bildergalerie: Einen Trip in die Alpen oder eine Woche an der Ost- oder Nordsee: das seien momentan die beliebtesten Reiseziele der Wolfsburger, so Fichtner. Denn die meisten Reisenden möchten mit dem Auto aus ihrem Urlaubsort zurückkehren können. Viele Kunden hätten Bedenken, dass sie in einem fernen Urlaubsort feststecken, wenn es zu einem erneuten drastischen Ausbruch des Virus käme. Inhaberin: Es werden noch viele kleine Reisebüros sterben: Dass die Reisebranche trotz der Aufhebung der Reisewarnung aufatmen kann, davon kann wohl noch nicht die Rede sein: „Die Lage ist schrecklich, es werden noch viele kleine Reisebüros sterben“, sagt Sabine Brinkmann von den Briotours-Reisebüros in Fallersleben und Vorsfelde. Ende April demonstrierte sie mit anderen niedersächsischen Reisebüros erstmals in Hannover. Ein zweites Mal dann Mitte Mai in Berlin. „Die Bundeszuschüsse für die kleinen und mittelständischen Unternehmen sind ein Witz. Die TUI fragt nach Krediten, doch was ist mit uns?“, so Brinkmann. Und: „Trotz der Aufhebung der Reisewarnung sind die Buchungsanfragen sehr gering“, berichtet Brinkmann. Allein Deutschland werde als Urlaubsland funktionieren. „Im Flieger mit Mundschutz möchte wohl niemand wirklich sitzen“, so die Unternehmerin. Ab Montag: Touristische Busfahrten wieder erlaubt: Einen kleinen Lichtblick gibt es allerdings: Touristische Busfahrten sind bereits ab Montag wieder erlaubt. Allerdings gibt es auch hier klare Regeln: Zwischen den Reisenden muss der Sicherheitsabstand gewahrt werden. Das bedeutet auch leere Sitzplätze. „In unsere Busse passen 50 Menschen rein, doch jetzt können maximal 20 Personen mitfahren“, sagt Brinkmann. Anbieten werden sie die Fahrten aber dennoch. Lesen Sie auch: Corona-Pandemie: Wolfsburger Reisebüros hoffen auf Lockerungen Tagestouristen dürfen weiter nicht auf die Ostfriesischen Inseln Maas: Reisen wieder möglich - “Wird diesen Sommer aber keine Rückholaktionen geben” Ab Mitte Juni fallen die Grenzkontrollen Folge von Corona: Tuifly will Flotte halbieren Tui ist startklar für Sommerurlaub Absperrungen am Strand? Das könnte für den Sommer-Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern gelten Erste Auslands-Urlaubsziele vor dem Neustart Von Nina Schacht

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