Chancen auf’s Treppchen rechnet sich das „Schritt für Schritt“-Team aus der Stadtmitte nicht aus, aber das macht den Teilnehmern nichts: Unverdrossen ziehen sie weiter ihre Runden.
Ortsbürgermeister Detlef Conradt hat hauptsächlich Senioren angesprochen: „Mein Ziel war, Leute zu haben, die nicht mehr berufstätig sind und den ganzen Tag sitzen müssen“, erklärt der selbst 71-Jährige. Mit dabei sind deshalb seine Nachbarn: Werner Gärtner brachte es dank Zehn-Kilometer-Lauf am Mittwoch schon am Nachmittag auf über 18.000 Schritte.
Wäsche tragen ist super...
Seine Frau Gabriele Berndt-Gärtner holt dafür im Alltag auf: „Mein Mann hat sich gewundert, dass ich anfangs mehr Schritte hatte als er – aber ich bewege mich einfach zu Hause mehr, wenn ich zum Beispiel Wäsche umhertrage oder den Kompost wegbringe.“ 5000 bis 6000 Schritte legt die 62-Jährige so zurück. Dazu kommen gerne mal fünf Kilometer Fußweg zum Badeland – plus Rückweg nach dem Schwimmen.
...aber Kartoffeln schälen zählt nicht
Auch mit im Geh-Team ist Ortsratsmitglied Katrin Weidmann. Sie hatte erst in der Zeitung von der Aktion gelesen und sich per E-Mail bei Ortsbürgermeister Conradt beschwert: Er hätte doch auch sie fragen können, schließlich gehe sie auch jeden Tag viel zu Fuß. Gewünscht, erfüllt! Gleich am ersten Tag der Aktion fiel Conradts Bruder wegen Krankheit aus – seinen Schrittzähler gab der Ortsbürgermeister ohne Umschweife an Katrin Weidmann weiter. Er selbst bleibt realistisch: „Ich ziehe den Schnitt runter.“ Dabei hat er nichts unversucht gelassen – aber: „Kartoffeln schälen zählt das Gerät nicht.“
Von Frederike Müller