Städteranking: Wolfsburg belegt Top-Plätze, aber Dynamik lässt nach

Bei einem Vergleich von 71 deutschen Großstädten belegt Wolfsburg Spitzenplätze in den Kategorien Nachhaltigkeit und Niveau. Nachholbedarf hat die VW-Stadt laut der Studie bei der Dynamik. In welchen Städten lässt es sich am besten leben und arbeiten und wo ist man in Deutschland besonders nachhaltig aufgestellt? Diesen Fragen geht das jährliche Städteranking des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln im Auftrag von WirtschaftsWoche und ImmobilienScout24 nach. Wolfsburg belegt die Ränge 6 (Niveau), 67 (Dynamik) und 4 (Nachhaltigkeit): Das Städteranking vergleicht insgesamt 71 deutsche Großstädte mit mehr als 100 000 Einwohnern anhand von drei Indizes. Auf Basis von mehr als 100 Indikatoren werden der Status Quo (Niveauranking), die Entwicklung (Dynamikranking) und die Nachhaltigkeit (Nachhaltigkeitsindex) der kreisfreien Städte gegenübergestellt. Im veröffentlichten Bericht für 2020 belegt Wolfsburg die Ränge 6 (Niveau), 67 (Dynamik) und 4 (Nachhaltigkeit). „Die hervorragenden Platzierungen im Niveauranking und beim Nachhaltigkeitsindex bestätigen, dass Wolfsburg eine sehr gute Ausgangssituation besitzt, um die Herausforderungen der nächsten Jahre zu bewältigen“, sagt Oberbürgermeister Klaus Mohrs (SPD). „Gleichzeitig zeigt das Dynamikranking, dass eine stete Weiterentwicklung unerlässlich ist, aber immer das Gesamtbild betrachtet werden muss.“ Punkten kann die Stadt vor allem mit ihrer Wirtschaftsstruktur: Bei der Bewertung der derzeitigen Wohn-, Lebens-, Arbeits- und Wirtschaftssituation (Niveauranking) schneidet Wolfsburg im deutschlandweiten Vergleich mit einem sechsten Rang sehr gut ab und verbessert sich zum Vorjahr um einen Rang. Punkten kann die Stadt vor allem mit ihrer Wirtschaftsstruktur. Bei den Indikatoren Bruttoinlandsprodukt, Produktivität sowie Gewerbesteuerhebesätze landet sie jeweils auf Rang eins. Mit Blick auf die Gewerbesteuerhebesätze ist Wolfsburg ein attraktiver Standort für Unternehmen. Doch auch als Arbeitsstandort ist die Stadt bedeutend, was durch das höchste Pendlersaldo je Einwohner deutlich wird. Die Entwicklung der vergangenen fünf Jahre bildet das Dynamikranking ab. In den drei von vier Teil-Indizes Arbeitsmarkt, Wirtschaftsstruktur und Immobilienmarkt erreicht Wolfsburg im deutschlandweiten Vergleich Rang 67. Diese Einordnung lasse sich mit Blick auf die bewerteten Indikatoren nicht per se auf eine negative Entwicklung schließen, betont die Stadtverwaltung. Beispielsweise sei die Verschlechterung der Ränge auf langsamer steigende Miet- und Kaufpreise zurückzuführen. „Das ist ausdrücklich gewünscht und das politische Ziel, damit die Miet- und Kaufpreise in unserer Stadt für die Bevölkerung vor Ort bezahlbar gehalten werden“, betont Mohrs. Die Stadt Wolfsburg sieht sich nachhaltig für die Zukunft aufgestellt: Der neue Nachhaltigkeitsindex orientiert sich an den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung. Anhand verschiedener Indikatoren werden ökonomische, ökologische und soziale Aspekte der Nachhaltigkeit bewertet. Mit Rang vier in dieser Kategorie erreicht Wolfsburg nach Regensburg, Ingolstadt und Heidelberg einen sehr guten Platz. Beispielsweise durch den hohen Anteil von Beschäftigten aus Forschung und Entwicklung sowie Patenten, dem verbreiteten Einsatz alternativer Heizenergie in neuen Wohngebäuden oder dem geringen Prozentsatz an Schulabgängern ohne Schulabschluss sei Wolfsburg nachhaltig für die Zukunft aufgestellt, teilte die Stadtverwaltung mit Verweis auf die Studie mit. Von der Redaktion