Spektakuläres Schattentheater begeisterte mit Poesie und Humor

Mit Poesie, Humor und großartiger artistischer Leistung begeisterten die Mobilés mit ihrem neuen Programm „Moving Shadows“ das Publikum am Samstagabend im ausverkauften Scharoun Theater. Das ideenreiche Schattentheater mit Musik, Farben und mehr als 200 Bildern in gut 90 Minuten sorgte für stürmischen Applaus. Moving Shadows in Bildern – viel Spaß beim Umblättern: Das Schattentheater lockte ein buntes Publikum an. Von ganz jung bis ins hohe Alter, von Jeans und T-Shirt bis zur feinen Abendgarderobe war alles im Scharoun Theater zu sehen. Und sie alle wurden wunderbar unterhalten. Eine spektakuläre Show war da zu sehen auf die riesigen Leinwand, die von hinten beleuchtet war. Pantomimisches Schattenspiel: Die menschlichen Körper wanden sich und kamen zusammen zu den verschiedensten Gestalten und Gegenständen. Sie verwandelten sich in Autos, Klaviere, Bäume, ganze Gebirge, Elefanten und noch sehr viel mehr. Das pantomimische Schattenspiel wurden begleitet von Hunderten von Musikausschnitten, die gemeinsam mit dem Schattenspiel und den bunten Projektionen Geschichten voller Poesie erzählten. Nur ganz wenige Requisiten wurden eingesetzt. In der Regel waren es tatsächlich die menschlichen Körper, die sich in teilweise überraschende und spektakuläre Formen zusammenfanden. Dazu kam die Projektion, die teilweise farbig war oder auch Landschaften zeigte. In ganz wenigen Situationen waren sogar die Körper des Ensembles projiziert, so dass sich ein doppelter Effekt mit den Menschen im Lichtschein ergab. Ein Mann geht zur Arbeit: Erzählt wurde leicht verständlich von einem Mann, der einen aufregenden Tag erlebte: Er ging zur Arbeit, spielte danach Zuhause Musik, machte Sport, traf eine Frau und erlebte schließlich die große Romanze. Das Spiel wechselte immer wieder zwischen möglichst realistischer Darstellung und thematischen Traumsequenzen. So gab es einen ganzen Komplex mit der Vorführung verschiedenster Instrumente, einer Reise durch die Musikgeschichte von den Comedian Harmonists bis hin zum „Atemlos“ von Helene Fischer, das direkt auf Rammsteins „Engel“ folgte. Wie ein Golfball einmal um die Erde flog: Erzählt wurde auch, wie ein Golfball einmal um die Erde flog. Auch eine Reise durch die Geschichte gab es. Die Erzählweise bot viel Platz für alles mögliche von einem Auftritt der Gruppe Kraftwerk über die Geburt des Königs der Löwen bis hin zum twitternden Trump. Das ganze Publikum tobte am Ende vor Begeisterung, da setzten Dirk Trelack, Nikole Arndt, Didi Weyrowitz, Pascal Sani, Indra Sani, Kim Sani und Anja Wunderlich mit der Zugabe noch einen drauf. Mit einer Zugabe zur kompletten Spiellänge von Queens „Bohemian Rhapsody“ zeigten sie viele schnell wechselnde Bilder von Elefanten, Pinguinen, Straußen und vielen anderen Figuren, die das Lied sangen. Eigentlich war es die Premiere: Es sei im Grund die Premiere gewesen am Samstag, betonte Stefan Südkamp, der zusammen mit Michaela Köhler-Schaer, die auch mittanzte, für Regie und Choreographie verantwortlich war. „Es ist erst das zweite Mal überhaupt, dass wir das Stück komplett durchgespielt haben“, erklärte er auf der Bühne. Von Robert Stockamp

Schattentheater - Spektakulär: „Moving Shadows“ im Scharoun Theater