So gedenkt VW der Opfer des Holocaust

75 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau hat Volkswagen am Montag der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Am Morgen legten Personalvorstand Gunnar Kilian und der Betriebsratschef Bernd Osterloh einen Kranz am Gedenkstein vor dem Konzernarchiv nieder. „Erinnerung an Gräueltaten wachhalten“: Kilian sprach von einer „einzigartigen Zusammenarbeit“ zwischen VW und dem Internationalen Auschwitz-Komitee. „Wir wollen die Erinnerung an die Gräueltaten und das Leiden wachhalten. Denn auch in Zukunft sollen die Menschen sehen, was Auschwitz für ein Ort war“, sagte Kilian, der im Anschluss zur internationalen Gedenkfeier in Polen reiste. Eine Bildergalerie zum Auschwitz-Gedenktag bei VW: Dort waren auch Auszubildende von VW zugegen. Sie hatten sich im vergangenen Jahr bei Projekten von VW in der Gedenkstätte Auschwitz engagiert. Zehn Azubis waren nun auf Einladung der Gedenkstätte und IAK-Vizepräsident Christoph Heubner bei der internationalen Gedenkfeier in der Gedenkstätte Birkenau dabei. Sie halfen bei der Betreuung der Überlebenden und der internationalen Gäste. Ein vielschichtiger Blick auf das Holocaust-Mahnmal: Am Nachmittag wurde im Forum des Konzernarchivs eine Ausstellung mit Fotos von Dr. Karl Teille eröffnet. Der Leiter des Instituts für Informatik an der Autouni ist leidenschaftlicher Fotograf und hat über einen Zeitraum von zehn Jahren das Holocaust-Denkmal in Berlin fotografiert. Einige der Bilder werden bis 30. April dort im Großformat gezeigt und Gedichten von Holocaust-Opfern gegenübergestellt. Seine Fotos von den monolithischen Betonstelen des Mahnmals in Berlin spielen mit Licht und Perspektive. „Ich habe mich gefragt, wie ich das Mahnmal so präsentieren kann, dass es seiner eigentlichen Bedeutung gerecht wird“, erklärt der 57-Jährige. Wasser auf Stelen, in denen sich der Himmel spiegelt, ein verlorenes Blatt auf massivem Beton oder schemenhaft verschwommene Besucher – seine Bilder stimmen nachdenklich, lassen viel Raum für Interpretation. Berührende Gedichte ermordeter Juden: Bernd Upadek vom Scharoun-Theater trug die berührenden Gedichte von Opfern des Holocaust vor, die von ihrer Verzweiflung erzählen und teils mit deutlicher Plastizität das Ausmaß der Massenvernichtung widerspiegeln. Das Streichquartett des Philharmonic Volkswagen Orchestra spielte Werke von jüdischen Komponisten, die in Auschwitz ermordet wurden. Bei einer Schweigeminute am Gedenkstein vor dem Konzernarchiv legten die Besucher der Ausstellungseröffnung weiße Rosen nieder und gedachten der Opfer des Nationalsozialismus. „Die Geschichte von Volkswagen ist untrennbar mit dem Nationalsozialismus verknüpft. Wir sind uns deshalb unserer Verantwortung sehr bewusst“, so Heritage-Leiter Dieter Landenberger. Die Ausstellung sei Teil der Erinnerungsarbeit von VW. Von Christian Opel

Holocaust-Gedenktag - So gedenkt VW der Opfer der Shoa