Rangelei: Wolfsburger Pärchen landet vor Gericht

Er soll seine damalige Ex-Lebensgefährtin im Streit angeschrien und zwei Mal gegen eine Türkante geschubst haben. Deshalb muss sich ein 29-Jähriger vor dem Wolfsburger Amtsgericht verantworten. Ihm wird der Tatbestand der Körperverletzung vorgeworfen. Laut Polizeibericht hatte ihn seine damalige Ex-Lebensgefährtin gebeten, sich um den gemeinsamen kranken Sohn zu kümmern. Sie trat an diesem Tag als Zeugin vor Gericht auf. Es soll während der Zusammenkunft in der Wohnung der 30-jährigen Wolfsburgerin zum Streit gekommen sein. Wolfsburger räumt heftigen Streit vor Gericht ein: „Der Streit war die Spitze des Eisbergs“, sagte der Angeklagte in der Verhandlung. Doch gegen eine Türkante habe er die 30-Jährige nicht geschubst. Aus diesem Grund habe er Einspruch gegen den ihm zugestellten Strafbefehl eingelegt. Die Schilderungen darin hätten nicht der Wahrheit entsprochen. Er habe die Mutter des gemeinsamen Sohnes lediglich „zur Seite geschoben“. Dass es einen heftigen Streit gab, räumt er vor Gericht ein. Bei einer Vernehmung der Polizei wollte er keine Angaben machen. „Ich wollte mit niemanden reden“, sagt er, er sei sauer gewesen, dass das „gemeinsame Haus und der Sohn weg seien“. Alles sei wie ein Kartenhaus zusammengebrochen. Zeugin kann sich an Aussage bei Polizei kaum noch erinnern: Bei der Polizei hatte die Zeugin in der Tatnacht angegeben, dass der Angeklagte sie geschubst habe, sie beim Eintreffen der Polizei jedoch keine akuten Schmerzen mehr gehabt hätte. In der Verhandlung konnte sie sich an Schmerzen gar nicht mehr nicht erinnern. „Ich habe ihn auch geschubst, wir wurden beide sauer und haben uns geschubst. Es ist zu keiner Körperverletzung gekommen“, berichtet die Zeugin. Der Staatsanwalt hakt nach: „Kann es sein, dass sie den Vorfall herunterspielen wollen?“ Die gelernte Medizinische Fachangestellte entgegnet, dass sich die Ereignisse in der Nacht so abgespielt hätten, wie vor Gericht geschildert. Welche Angaben sie bei der Polizei gemacht hatte, das wisse sie nicht mehr genau. Der Streit in der Nacht auf den 29. August 2019 war nicht die erste Auseinandersetzung in der Beziehung. Allerdings hätten die Konflikte bislang nicht solch ein Ausmaß erreicht, berichtet die Zeugin. Drei Jahre lang waren sie und der Angeklagte ein Paar. Nach dem Vorfall hatten beide über das Ereignis gesprochen, seien nun bei einer Paartherapie, wie die 30-Jährige vor Gericht schildert. Auf die Frage des Richters, ob sie wieder eine Beziehung führten, antwortet die Wolfsburgerin: „Wir unternehmen gemeinsam etwas, wir sind auf dem Weg der Besserung“. Richter ermahnt Wolfsburger Pärchen: Das Verfahren wurde eingestellt, der Tatbestand der Körperverletzung war fraglich. Doch der Richter betonte am Ende der Verhandlung, dass Gewalt in einer Beziehung nie weniger werde, sondern immer zunehme. Er gab dem Paar den Rat: „Entweder sie trennen sich oder sie fassen sich nie wieder gewaltsam an.“ Lesen Sie auch: Schlägerei vor Disko: 19-Jähriger zertrümmert Kumpel das Gesicht Streit in der Postfiliale eskaliert: Angeklagter beleidigt Polizeibeamten Ohne Führerschein unterwegs: 27-Jähriger versucht sich rauszureden Von Nina Schacht

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