Privates Corona-Testzentrum in Wolfsburg: Etwa jeder 20. Test ist positiv

Seit dem 16. Januar läuft der Betrieb im privaten Corona-Testzentrum an der Porschestraße. Wolfsburger können sich dort ohne Überweisung eines Arztes testen lassen. Die Betreiber sind mit der Nachfrage zufrieden. Laut des ärztlichen Leiters Meisam Dormiani kamen in den ersten Tagen nach der Eröffnung täglich 20 Kunden, mittlerweile seien es im Schnitt 40 bis 50. Hohe Nachfrage nach PCR-Tests: Am gefragtesten seien die zuverlässigsten PCR-Tests – die allerdings auch am teuersten sind. „Das hätten wir selbst nicht erwartet“, meint Dormiani. Diese würden zum Beispiel oft von Geschäftsreisenden in Anspruch genommen oder Wolfsburgern, die wegen dringender familiärer Angelegenheiten ins Ausland fliegen müssten. Einige Länder verlangen ein negatives PCR-Testergebnis für die Einreise. Umgekehrt gilt für Rückreisende aus einem Risikogebiet im Ausland, dass sie sich bei ihrer Ankunft in Deutschland zehn Tage in Quarantäne begeben müssen, aber frühestens am fünften Tag nach ihrer Einreise durch ein negatives PCR-Testergebnis von der Quarantäne befreien können. Zwischen 3 und 5 Prozent der getesteten Kunden sind positiv: Der PCR-Test für den direkten Nachweis des Virus-Genoms werde von 70 Prozent der Kunden gebucht, 20 Prozent nähmen die Antigen-Schnelltests in Anspruch und 10 Prozent die Antikörper-Schnelltests. „Zwischen 3 und 5 Prozent der Test sind positiv“, sagt Dormiani. Das decke sich mit den Erfahrungen in seinem anderen Testzentrum in Düsseldorf. Es gibt derzeit drei unterschiedliche Testmethoden: Der PCR-Test (Polymerase-Kettenreaktion) gilt als Goldstandard in der Diagnostik und ist am zuverlässigsten. Dafür wird ein Nasen- oder Rachenabstrich entnommen. Die reine Testzeit beträgt laut Bundesgesundheitsministerium vier bis fünf Stunden. Bei der Auswertung im Labor wird das Virusgenom auf Molekularbasis nachgewiesen. Ein Antigen-Schnelltest basiert auf dem Nachweis von Eiweißen des Coronavirus. Mit einem Teststäbchen wird ein Nasen- oder Rachenabstrich entnommen. Anhand eines Farbnachweises liefern diese Tests vor Ort innerhalb von 15 Minuten ein Ergebnis. Aber: Schnelltests erkennen nicht alle Infizierten ( falsch-negativ ), in einigen wenigen Fällen schlagen sie auch bei gesunden Testpersonen an ( falsch-positiv ). Fällt ein Schnelltest positiv aus, muss grundsätzlich ein PCR-Test zum genauen Nachweis durchgeführt werden. Bei Antikörper-Schnelltests wird nicht der Erreger selbst, sondern die Antikörper nachgewiesen. Zwischen Beginn der Symptomatik bis zur Nachweisbarkeit von Antikörpern vergehen ein bis zwei Wochen. Antikörper-Schnelltests sind daher nicht zum Nachweis einer akuten Infektion geeignet und sagen nichts darüber aus, wie infektiös die Testperson ist. Die positiven Tests sind meldepflichtig und würden umgehend an das Gesundheitsamt übermittelt. Bei der Frage zu der Zahl der positiven Testergebnisse verwies Dormiani ans Gesundheitsamt. Die Stadt wiederum machte keine Angaben über die täglich vermeldeten Infektionszahlen hinaus – und hielt sich zum Thema Privat-Testzentrum bedeckt. Die Betreiber selbst freuen sich über den Erfolg ihres Geschäftsmodells. „Die Reaktionen sind überwiegend positiv – wir erfahren viel Dank, bekommen allerdings auch die Unsicherheit der Menschen zu spüren“, sagt Sprecher Marco P. Fernandes. Am kommenden Montag solle ein weiteres Testzentrum in Celle eröffnen. Von Christian Opel