Ortsrat Stadtmitte: PUG erteilt Idee eines Feierabendmarktes eine Abfuhr

Das Thema stand zwar nicht auf der Tagesordnung, aber es sorgte für Diskussionsstoff am Freitag in der Sitzung des Ortsrates Stadtmitte. Es geht um eine Anregung von SPD und FDP das Marktgeschehen in Wolfsburg umfangreicher und für Berufstätige zugänglicher zu gestalten. Die Rede ist von einem Feierabendmarkt am Bahnhof, der über die bestehenden Wochenmärkte hinaus für Einkaufsmöglichkeiten sorgen soll. Lesen Sie auch Wintereinbruch in Wolfsburg: Wetterdienst warnt vor starken Schneefällen und rät auf Autofahrten zu verzichten Smart City: Wobcom übernimmt Entwicklung von Wolfsburg App „Reiseland“ zieht aus: Neuer Pächter für Wolfsburger Kaufhofpassage gesucht Fraktionssprecher Uwe Conradt (Grüne) hatte auf Anfrage zunächst von Ortsbürgermeister Detlef Conradt(SPD) erfahren, dass sich demnächst Ausschüsse und letztlich der Rat mit dem Anliegen beschäftigen müssten. PUG-Fraktionssprecher Jens Tönskötter allerdings nutzte die Gelegenheit, schon jetzt dem Feierabendmarkt eine Abfuhr zu erteilen. Er sei selbst Marktbesucher und habe unter anderem von Beschickern gehört, dass diese Idee überhaupt nicht gut ankomme. „Landwirte, Händler und andere Standbetreiber sehen keine Möglichkeiten einen solchen Feierabendmarkt zusätzlich zu beschicken“, habe er in Gesprächen erfahren. Besucherzahlen des Marktes gehen zurück: Vielmehr höre er Klagen über Besucherschwund und hohe Standgebühren auf den schon jetzt bestehenden Märkten. Tönskötter sieht somit schon vorab das eigentliche Ziel des zusätzlichen Marktes am Bahnhof verfehlt. „Taschenhändler und Kleideranbieter wollen wir hier nämlich nicht haben“, sagte der PUG-Sprecher. Die 32. Sitzung des Ortsrates Stadtmitte, die erstmalig in komplett digitaler Form stattfand, befasste sich ferner mit der Instandsetzung der Fußgängerbrücke „Altes Wehr“ über die Aller, dem 10. Nachtrag zur Friedhofssatzung und dem Bericht des Ortsbürgermeisters über die Mittelverwendung 2020. Das jeweilige Online-Votum erfolgte einstimmig. Viele Bäume in der City müssen wohl weichen: Keine Einwände erfuhr auch Geschäftsbereichsleiter Grün, Götz Stehr, der ebenfalls digital zugeschaltet war und über notwendige Baumfällmaßnahmen berichtete. Eine neuerliche Prüfung in der Innenstadt habe ergeben, dass viele Bäume den Stress von übermäßiger Feuchtigkeit in 2016 und großer Trockenheit in den Folgejahren nicht überstanden haben. Aus Gründen der Verkehrssicherheit müssen sie gefällt werden. Stehr versprach allerdings, dass Bäume dort noch Ende diesen und Anfang nächsten Jahres ersetzt werden, wo es sinnvoll sei. Allerdings müsse auch bei Nachpflanzungen darauf geachtet werden, dass die finanziellen Mittel dafür limitiert seien. PUG-Sprecher Tönskötter nahm dies zum Anlass, einen Vorschlag zur Geldmittelverteilung des Ortsrates zu machen. Knapp 3000 Euro, die in 2020 nicht ausgegeben wurden und somit an die Stadtkasse zurückfließen, sollten nach Meinung Tonskötters zweckgebunden für Neuanpflanzungen eingesetzt werden. Ob dies haushaltstechnisch möglich ist, muss allerdings noch geklärt werden. Ortsbürgermeister Detlef Conradt wurde nach seinem Rechenschaftsbericht Entlastung erteilt. Sprecher aller Fraktionen dankten dem Ortsratsvorsitzenden für die in 2020 geleistete Arbeit. Von Burkhard Heuer