Neujahrsempfang: Rainer Steinkamp verabschiedet sich vom Theaterring

Er ist zwar noch ein paar Monate da, aber trotzdem bekam Theaterintendant Rainer Steinkamp am Samstagabend schon einmal donnernden Abschiedsapplaus beim Neujahrsempfang des Theaterrings Wolfsburg. Auf der Hinterbühne des Scharoun Theaters wurde nicht nur aufs neue Jahr eingestimmt. Die Gruppe „Fagotto Totale“ sorgte mit Können und Witz für großartige Unterhaltung. „Es hat Spaß gemacht“, resümierte die Theaterring-Vorsitzende Dorothea Frenzel die auslaufende Amtszeit Steinkamps. Es habe viel Neues gegeben, aber auch liebgewonnenes Bekanntes. Sie dankte dem Intendanten für das abwechslungsreiche Programm, aber auch für die Möglichkeit, nun schon zum zwölften Mal den Neujahrsempfang des Fördervereins des Theaters auf der Hinterbühne veranstalten zu können. Theaterring ist wichtig: Rainer Steinkamp betonte seinerseits die Wichtigkeit des Theaterrings. Viele wichtige Anschaffungen habe der Verein ermöglicht, wie den Bulli, ein neues Klavier, einen sanierten Konzertflügel und noch einiges mehr. „Das hätten wir selbst nicht leisten können“, betonte er. Die Zeiten würden für die Kultur nicht besser werden, erklärte Steinkamp. „Setzen Sie sich für das Theater ein“, bat er diejenigen Zuschauer, die noch nicht Mitglied waren. „Fagotto Totale“ begeistert: Für großartige Unterhaltung sorgten im Anschluss die fünf Männer von „Fagotto Totale“. Georg Renz, ehemaliges Mitglied des Staatsorchesters Braunschweig, moderierte mit Humor und schauspielerischer Kraft den Abend. Seine vier Mitstreiter spielten ihre Instrumente ganz hervorragend. Das Programm war musikalisch auf ganz hohem Niveau und dabei unterhaltsam und lehrreich. Renz brachte lange Ausführungen zwischen jedem Stück, erklärte die Geschichte des Fagotts und gab im zweiten Teil gleich noch eine kleine Opernkunde zum Besten. Da spielte das Quartett bekannte Stücke aus Werken wie dem „Barbier von Sevilla“, „Rigoletto“ oder „Der Freischütz“ auf wunderbare Weise. Komponisten mochten Fagott nicht: Der warme Klang des Fagotts in teilweise vierstimmigen Akkorden war eine akustische Wohltat. Kaum zu glauben, dass das Instrument von den Komponisten gar nicht so geliebt sei, wie man durch die Moderation von Georg Renz erfahren konnte. So gibt es kaum Sololiteratur für das im 17. Jahrhundert entstandene Instrument. Doch das spielte gar keine Rolle, denn die Gruppe hatte wunderbare eigene Arrangements mit, spielte auch mal ein Streich-Quartett oder am Schluss auch mal ein aus der Muppet Show bekanntes „Mah Nà Mah Nà“ mit vielen bekannten musikalischen Einwürfen. Von Robert Stockamp

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