Neues Verkehrsmodell für Wolfsburg

Die Stadt Wolfsburg bekommt ein neues Verkehrsmodell. Dem Vorschlag der Verwaltung gab der Strategieausschuss am Dienstag grünes Licht im Rathaus. Dieses Modell soll in Zukunft Entscheidungen in Bezug auf die Verkehrsinfrastruktur erleichtern und Fehleinschätzungen oder gar Fehlinvestitionen vermeiden. Verkehrsplaner arbeiten aktuell mit Daten aus dem Jahr 2010: Dem alten Verkehrsmodell, mit dem Stadtplaner aktuell arbeiten und neue Verkehrsführungen entwickeln, liegen Daten von 2010 zu Grunde. „Seitdem hat sich natürlich allerhand verändert“, sagte Ralf Sygusch, Leiter Strategische Planung und Stadtentwicklung. Verschiedene Lösungen zu schwierigen Verkehrsstrategien: Und auch die Technik für Verkehrsmodellierung ist verbessert worden: Das neue Modell soll zum Beispiel Simulationen in Echtzeit durchführen, bindet neben Auto- und Radverkehr auch Busse ein und soll zu erwartende Verkehrsströme berechnen oder verschiedene Lösungen zu schwierige Verkehrsstrategien geben. Stadt Wolfsburg wird eine Haushaltsbefragung durchführen: Dafür muss die Stadt unter anderem eine Haushaltsbefragung durchführen, allein dafür liegen die Kosten bei 200 000 Euro. Das Modell soll in enger Zusammenarbeit mit dem Regionalverband Großraum Braunschweig und der Stad Braunschweig entwickelt werden. Die Ausschussmitglieder zeigten sich erfreut, denn das Thema Verkehr in Wolfsburg sorgt häufig für Diskussionen. Noch gibt es kein Gesamt-Verkehrskonzept für die großen Neubaugebiete im Südosten der Stadt. Ausschussvorsitzender Jens Tönskötter (PUG) sagte: „Es ist höchste Zeit für ein neues Verkehrsmodell. Ich bin sehr froh über diese Vorlage.“ Sabah Enversen (SPD) wünscht sich ein Modell, dass „Chancen erkennt. In Wolfsburg sind viele Dinge häufig anders als in anderen Städten.“ Smart City Wolfsburg: 11,5 Millionen Euro vom Bund: Ein Teil der Kosten will die Stadt übrigens aus Fördermitteln des Projektes „Smart City Wolfsburg“ decken. Auch dieses Projekt war am Dienstag Thema im Ausschuss. Im Juli 2019 wurde Wolfsburg neben zwölf weiteren Regionen in Deutschland als Modellprojekt ausgewählt. Dafür gibt es 11,5 Millionen Euro vom Bund. Bis April 2021 hat die Stadt Zeit, eine Smart-City-Strategie zu entwickeln. Wolfsburg-App ist in Arbeit: Sascha Hemmen, Referatsleiter Digitalisierung, konnte einen Einblick geben – abgesehen von einer geplanten „Wolfsburg App“, die dem Bürger den Alltag erleichtern soll (zum Beispiel in dem sie E-Ladesäulen oder Müllabgabestationen anzeigt), gab es noch wenig Konkretes. Das bemängelte Ausschussmitglied Hans-Georg Bachmann (SPD): „Wir haben noch nichts, was wir dem Bürger präsentieren können.“ Bastian Zimmermann (Die Linke) hingegen war begeistert von den ersten Ideen: „Ich finde, das ist der Hammer!“ Lesen Sie auch: WMG testet High-Tech-Mülltonnen in der Innenstadt So teuer ist Wolfsburgs Verkehrskonzept Südost/L 290 Von Claudia Jeske

Infrastruktur in Wolfsburg - Fehlentscheidungen vermeiden: Stadt will neues Verkehrsmodell entwickeln