Es kommt immer häufiger vor: Verschiedene Internetstars und Blogger, sogenannte „Influencer“, wollen umsonst in Hotels übernachten und bieten im Gegenzug Werbung über Soziale Medien oder in ihren persönlichen Blogs an. Auch in Wolfsburg ist dieser kontroverse Trend bereits bekannt – wie gehen Hoteliers hier mit solchen Anfragen um?
„Selbstverständlich haben wir eine Blogger-Strategie“, so Verena Spieske, Pressesprecherin des Ritz Carlton. Im Wolfsburger Luxushotel hat man bereits Erfahrung mit Anfragen dieser Art.
Auch das Innside Wolfsburg kam schon in Kontakt mit Influencern: Ein Berliner Blogger, der geschäftlich in Wolfsburg war, bot dem Hotel einen solchen Deal an. „Da sind wir aber aufgrund der Verfügbarkeit nicht zusammengekommen“, erzählt Elli Tzaparidou, Verkaufsleiterin im Innside Wolfsburg. „Aber zum Beispiel unser Haus in Leipzig erhält sehr viele dieser Anfragen. Ich denke, das liegt vor allem am Standort.“ Und wie reagiert man auf Blogger? „Das kommt sehr auf die Situation an und muss individuell entschieden werden. Derzeit fehlt uns zwar noch die Erfahrung, aber das bietet schon viele Möglichkeiten“, so Tzaparidou.
Unsere regionalen Hoteliers sind diesem Konzept also nicht grundsätzlich abgeneigt – anders als ein Hotelmanager aus Dublin, der die „dreiste“ Anfrage einer britischen Influencerin ins Internet stellte und damit einen Shitstorm auslöste. Auch im Hamburger Luxushotel „Vier Jahreszeiten“ sind Blogger nicht allzu gern gesehen. Dort erhält man zehn solcher Anfragen pro Tag – und lehnt die meisten höflich ab.
Im Rest von Wolfsburg scheint die Thematik auch bekannt, jedoch nur aus der Ferne. Das Global Inn hatte bisher noch keinerlei Anfragen dieser Art. Und was wäre wenn? „Das ist ganz unterschiedlich und hängt auch von der Zielgruppe der Blogger ab. Sollte die Qualität stimmen, würden wir das gemeinsam mit unserer Marketingagentur entscheiden“, sagt Melanie Runkehl-Köse, Hotelleitung des Global Inn.
Auch im Leonardo Hotel Wolfsburg sieht es ähnlich aus: „Wir hatten noch nie Anfragen dieser Art. Sollte mal sowas kommen, würden die Anfragen geprüft und ans Management weitergeleitet“, so Denise Kohrs aus der Reservierung.
Die Wolfsburger Hoteliers sind sich einig: Deals mit Bloggern schön und gut – aber bitte nur wenn die Qualität stimmt.
Von der Redaktion