Beim Abgleich der Personalien stellten Polizeibeamte fest, dass der Mann wegen versuchten Mordes per internationalem Haftbefehl gesucht wird.
Hintergründe der Tat sind noch unklar
Die Hintergründe der Tat sind völlig unklar. Bisher gebe es nur eine Aussage des Opfers (34), das bei der Attacke am 1. Oktober schwer verletzt wurde, so Staatsanwalt Hans Christian Wolters auf WAZ-Anfrage.
Nur soviel: Es soll zuvor einen Streit gegeben haben. Die Klinge traf den Algerier oberhalb des Gesäßes und im Brustbereich, schwer verletzt flüchtete er ins nahe gelegene tunesische Café. Der Täter, der zu dem Zeitpunkt als Asylbewerber in Wolfsburg registriert war, verschwand und setzte sich offenbar nach Frankreich ab.
So wird der Verdächtige nach Deutschland gelangen
Bislang ist der Beschuldigte von den deutschen Ermittlungsbehörden noch nicht vernommen worden. Derzeit läuft ein förmliches Auslieferungsverfahren bei einem Pariser Gericht, nach dem der Algerier an der deutsch-französischen Grenze an die Bundespolizei übergeben werden soll. Danach wird er in Deutschland einem Richter vorgeführt, vernommen und bis zu einem möglichen Gerichtstermin in Untersuchungshaft gebracht.
Die Anklage lautet Mord
Die Staatsanwaltschaft geht nach derzeitigem Stand davon aus, dass die Anklage auf versuchten Mord mit gefährlicher Körperverletzung lautet. Das Mord-Merkmal „Heimtücke“ sei wegen des Angriffs auf seinen Landsmann von hinten nach dem aktuellen Stand der Ermittlungen relativ deutlich zu erkennen, so Wolters. Er rechnet mit einer Anklage gegen den Algerier bis Anfang Mai. Die Haftzeit in Frankreich bis zur Auslieferung könnte bei einer Verurteilung in Deutschland mit eingerechnet werden.
Von Michael Lieb