Die zentrale soziale Frage unserer Zeit sei das Thema Wohnungen. Darin war man sich am Samstag beim Landesverbandstag des deutschen Mieterbundes im Hotel Innside in Wolfsburg einig. Neben dem Landesvorstand waren unter anderem auch der Bundesdirektor des Mieterbundes, Lukas Siebenkotten, der Niedersächsische Staatssekretär für Umwelt, Frank Doods, und Wolfsburgs Oberbürgermeister Klaus Mohrs erschienen, um die Wohnungsfrage zu erörtern.
Wolfsburg braucht reichlich Wohnraum
Letzterer gab am Rednerpult unumwunden zu: „Die Lage ist nicht ganz so berauschend.“ Wohnraum fehle auch in Wolfsburg hinten und vorne. Es gebe mehr Arbeitsplätze in der Stadt als Wohnungen, umzugswillige Pendler hätten kaum eine Chance auf ein Heim in der Autostadt. „Wir brauchen 10.000 Wohneinheiten –auch auf dem Land“, so Mohrs. „Wichtig für Wolfsburg ist eine Mischung aus komfortablen und günstigen Wohnraum“, verdeutlichte er.
Hohe Mieten gefährden sozialen Frieden
Besonders auf den bezahlbaren Wohnraum komme es an. „Da wurde viel zu wenig gebaut, der Kessel brodelt“, mahnte Lukas Siebenkotten mit Blick auf etwa in Berlin aufkommende Diskussionen über die Enteignung von privaten Wohnungsbaugesellschaften. Es bestehe die reale Gefahr von sozialen Unruhen, wenn nicht etwas gegen die Wohnungsknappheit und die ständig steigenden Mieten getan werde. „Und zwar nicht so etwas wie die nicht funktionierende Mietpreisbremse.“
Richtlinien für Wohnbauförderprogramm stehen in Kürze
Da dürften ihn die Worte von Staatssekretär Frank Doods gefreut haben. Dieser kündigte an, dass schon in Kürze mit den Richtlinien für das vom Land angesetzte 400 Millionen schwere Wohnbauförderprogramm gerechnet werden könne. Diese befänden sich derzeit in der Ressortabstimmung. Ansonsten sah Doods in dem derzeit dynamischen Baumarkt ein positives Zeichen. „Jetzt kommt es aber darauf an, ein Stück der Torte für den sozialen Wohnungsbau zu sichern“, betonte er.
Von Steffen Schmidt