Hundehalter stinkt Hinterlassenschaft von Spaziergängern im Wald

Immer mehr Menschen zieht es während der Corona-Zeit in den Wald – und das bringt auch Probleme mit sich. Mehr Müll bleibt liegen und Hunde ohne Leine oder Menschen, die Lärm machen, scheuchen Wildtiere aus ihrer Winterruhe auf. Manche Menschen verlassen zudem offenbar die Wege, weil sie selbst ein stilles Örtchen suchen. Das stinkt so einigen... Vierbeinige Kot-Liebhaber: Ein Hundebesitzer machte die WAZ auf das Problem aufmerksam. Sein Tier hat eine bei Vierbeinern gar nicht mal so seltene Vorliebe: Kot knabbern. Der Kot von Wildtieren, die in der Mehrzahl Vegetarier sind, ist dabei kein großes Problem. Klar, irgendwie eklig ist das schon – aber: „Kaninchenköttel zum Beispiel enthalten viele Mineralien“, weiß Ralph Schräder, Vorsitzender der Wolfsburger Jägerschaft. Deshalb essen die Nager ihn auch selbst. Ein weiterer, unbestreitbarer Vorteil der Hinterlassenschaften von Vegetariern: Sie riechen nicht so unangenehm wie der Kot von Fleischfressern. Und schon gar nicht so schlimm, wie der von Allesfressern, zu denen die meisten Menschen gehören, und der zudem eine oft eher weiche Konsistenz hat. Verdächtige Häufchen: Besagter Hundehalter ist sich ziemlich sicher, dass das, was er seinem Tier immer öfter von der Schnauze und aus dem Fell klauben muss, Menschen im Wald hinterlassen haben. Schräder bestätigt, auch ihm sei bereits aufgefallen, dass immer häufiger verdächtige Häufchen nah an den Hauptwegen zu finden sind. Ihn selbst ärgern weggeworfene Babywindeln und anderer Müll noch mehr. „Natürlich sollte man Hunde im Wald grundsätzlich an der Leine führen“, mahnt Schräder zudem. Doch er weiß auch, dass einige Vierbeiner trotzdem kaum zu halten sind, wenn ihnen der verräterische Geruch in die Nase steigt. „Schön ist das nicht – auch wenn ich nicht glaube, dass es eine Gefahr für die Gesundheit darstellt“, sagt der Jäger. Die dafür nötigen Mengen an Koli-Bakterien sind wohl selbst in Corona-Wäldern noch nicht zu finden. Lesen Sie auch Wintersport in Wolfsburg: Die WAZ testet die Loipe im Stadtwald Im Wald: Wolfsburger sollten bei Spaziergängen auf Wegen bleiben und Hunde anleinen Toilettenstreit bei Neumünster eskaliert: Hotelinhaberin schickt Spaziergänger zum Bürgermeister So ganz neu sei das Problem allerdings nicht, meint Stadtförster Dirk Schäfer. Rund um öffentliche Grillplätze zum Beispiel komme es auch im Sommer schon mal vor, dass die Menschen nicht nur Plastikmüll hinterlassen. Die meisten Häufchen stammten jedoch selbst von Hunden, meint er. Auch die könnte man übrigens, wie anderswo auch, durchaus in die dafür gedachten Beutelchen packen und wieder mitnehmen. „In jedem Fall ist es ganz grundsätzlich eine Frage der Rücksichtnahme, was man hinterlässt“, betont der Förster. Von Andrea Müller-Kudelka