Gutscheine für FFP2-Masken: Wolfsburger warten auf Coupons der Krankenkassen

Die langen Schlangen vor den Wolfsburger Apotheken wegen kostenloser FFP2-Masken sind verschwunden. Dafür stehen nun immer wieder ratlose Kunden am Tresen, die sich nach den versprochenen Gutscheinen erkundigen. Deren Versand läuft offenbar nur schleppend an. „Viele haben noch keine erhalten und fragen, wie das mit den Coupons funktioniert. Diese Kunden müssen wir erst einmal vertrösten, weil die Krankenkassen nicht hinterher kommen“, erklärt Filialleiter Ben Lenke von der Olympia-Apotheke im Kaufhof. Einige hätten aber auch schon ihre Berechtigungsscheine erhalten. Das mache die Ausgabe der Masken wesentlich einfacher. „Am Anfang war es stressig mit dem großen Run.“ Der Bund hatte die Ausgabe der verstärkt schützenden FFP2-Masken für Menschen mit besonders hohem Risiko für schwere oder tödliche Krankheitsverläufe beschlossen. Im ersten Schritt konnten Betroffene drei Masken gratis in der Apotheke holen. Wolfsburgs Apotheken erlebten daraufhin einen wahren Ansturm. Im Verlauf des Januars sollten Angehörige der Risikogruppen von ihrer Krankenkasse Gutscheine für zweimal je sechs Masken mit einem Eigenanteil von jeweils 2 Euro bekommen. Über 60-Jährige und Risikopatienten sollen Coupons von ihrer Krankenkasse zugeschickt bekommen: Einige Krankenkassen haben die Coupons offenbar schon verschickt. „Die allerersten Kunden mit Coupons waren bereits am Samstag da, das waren Versicherte von der Audi BKK. Seit heute kommen auch welche von der Techniker Krankenkasse. Ich gehe davon aus, dass auch die anderen Krankenkassen ihre Coupons demnächst verschicken werden“, meint Dr. Henrik Dörschner, Inhaber der Porsche-Apotheke. Die Barmer zum Beispiel informiert auf ihrer Webseite, dass der Versand der ersten 1,5 Millionen Gutscheine für Personen ab 75 Jahren begonnen habe und bis zum 27. Januar abgeschlossen sein soll. Die Krankenkassen verschicken die Gutscheine nicht auf einmal, sondern gestaffelt. Dörschner ist froh darüber. „Für uns ist das besser zu handhaben, wenn nicht alle auf einmal kommen. Und wir haben definitiv genug Masken, um alle zu bedienen.“ Zur ersten Aktion der drei Gratismasken sagt Dörschner: „Das Kontingent ist mehr als erschöpft. Bis zum 6. Januar haben wir noch einzelne Masken herausgegeben. Es kommen noch vereinzelte Nachfragen, aber wir verweisen jetzt auf die Coupons.“ Im Januar sollen Angehörige von Risikogruppen zwei fälschungssichere Coupons für jeweils sechs Masken von ihren gesetzlichen oder privaten Krankenversicherungen erhalten. Dafür müssen die Versicherten nichts unternehmen, sie erhalten automatisch Post. Laut Bundesgesundheitsministerium werden die Berechtigungsscheine in drei Tranchen verschickt: Im ersten Schritt an Personen ab 75 Jahren, im zweiten an Menschen ab 70 Jahren und jene mit bestimmten Erkrankungen und Risikofaktoren, im dritten an Versicherte ab 60 Jahren. Der erste Coupon kann zwischen dem 1. Januar und 28. Februar eingelöst werden, der zweite im Zeitraum 16. Februar bis 15. April. Pro Coupon wird ein Eigenanteil von zwei Euro fällig. Krankenkassen sind für das Umpacken und Versenden der Gutscheine verantwortlich: „Am Montag ging es los, da haben die ersten Kunden Coupons vorgelegt“, berichtet auch Apothekerin Anna Jorzak von der Sonnenapotheke. Es fragten aber auch Kunden nach, die noch keine Gutscheine erhalten hätten. Die Kunden seien oft nicht richtig informiert. „Wir müssen dann erklären, dass sie erstmal auf Post warten müssen.“ Lieferengpässe bei den Masken selbst gebe es aber nicht. Sollte also das Land dem Beispiel von Bayern folgen und eine FFP2-Maskenpflicht einführen, sind die Apotheken gerüstet. Momentan sehen jedoch Niedersachsen und weitere Bundesländer den Vorstoß des Freistaats skeptisch. Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen teilte mit, die Auslieferung der Gutscheine durch die Bundesdruckerei sei vergangene Woche gestartet. Nun seien die Krankenkassen selbst für das Umpacken und Versenden an die Versicherten verantwortlich. Wie viele Gutscheine von den einzelnen Kassen bereits versendet wurden, sei dem Verband derzeit nicht bekannt. Von Melanie Köster und Christian Opel