Fridays for Future: Wie es in Wolfsburg weitergeht

Bei der letzten Wolfsburger Fridays-for-Future-Demo waren nur noch rund 100 Teilnehmer dabei. Kein Vergleich zur Protestaktion im September, an der 1100 Menschen teilnahmen. Wann die nächste stattfindet, steht noch nicht fest. Žan Vidmar Zorl, Sprecher der Wolfsburger FfF-Ortsgruppe, ist aber zuversichtlich, dass die Klimaschutzbewegung in Wolfsburg weitergeht. Nächstes Ortsgruppen-Treffen steht bevor: Die erste Sitzung der Ortsgruppe für dieses Jahr sei leider ausgefallen, muss er berichten, die Beteiligung sei zu gering gewesen. Für kommenden Dienstag sehe es schon besser aus. Wenn sich die Klima-Aktivisten dann treffen, wollen sie auch besprechen, wie sie in diesem Jahr weitermachen wollen. Der Plan sei, jeden Monat eine Aktion auf die Beine zu stellen, so Zorl. Die Beteiligung an den FfF-Demos in Wolfsburg war in der letzten Zeit stark geschwankt. Im September 2019 waren bei der sechsten Wolfsburger Demo 1100 Aktivisten für den Klimaschutz auf der Straße, im November gerade noch ein Zehntel dieser Rekordzahl. „Die vorletzte Demo war international koordiniert und größer angekündigt. Außerdem war sie im September, als das Wetter noch besser war“, erklärt Zorl. Im November hingegen sei der Termin nicht nur in Nieselregenwetter gefallen, sondern für viele der potenziellen Teilnehmer in die Klausurenphase in der Schule. Mit stabilen Teilnehmerzahlen jenseits der Tausend rechnet Zorl lieber nicht: „Ich gehe nicht davon aus, dass wir regelmäßig so viele auf die Straße bringen.“ Derweil ist die Gruppe auf anderen Wegen aktiv: Zuletzt hat sie sich der Wolfsburger Agenda 21 angeschlossen. Unter diesem Titel arbeiten seit dem Jahr 2000 Bürger, Vereine, Unternehmen, Kirchen und andere Gruppen an einem nachhaltigen Entwicklungsplan für Wolfsburg. Die entstandene Agenda hat der Stadtrat sogar als Leitlinie für die Wolfsburger Politik bestimmt. „Wir waren im November das erste Mal bei einem Treffen und haben uns einen Eindruck verschafft“, berichtet der 22-jährige Zorl. „Beim nächsten Treffen werden wir Ideen und Maßnahmenvorschläge für den Klimaschutz in Wolfsburg sammeln.“ Pläne für Insektenhotels und Gemeinschaftsgarten: Und einige ganz konkrete Ideen für Umwelt- und Tierschutz in Wolfsburg stehen auch schon, sagt Zorl: „Das Jugendhaus Ost, in dem wir unser Plenum halten, wird dieses Jahr saniert. Dafür mussten leider die umstehenden Bäume gefällt werden. Wir wollen nun aus dem Holz Nistkästen, Futterhäuschen und Insektenhotels bauen. Außerdem möchten wir einen Gemeinschaftsgarten anlegen, an dem sich auch andere Interessierte beteiligen können.“ „Das Thema verschwindet ja nicht“: Deshalb bleibt der Journalistikstudent optimistisch, auch wenn die Demos nicht jedes Mal gleichermaßen erfolgreich sind: „Ich denke, dass sich die Aktionsformen ändern werden, aber das Engagement wird auf jeden Fall aufrechterhalten. Das Thema verschwindet ja auch nicht, sondern wird eher dringender.“ Von Frederike Müller

Klimaschutz - Fridays for Future: So geht es in Wolfsburg in 2020 weiter