Die Frauen-AG des Betriebsrats hatte Stände mit Kuchen und selbstgemachte Taschen, Körnerkissen und Sandtierchen aufgebaut, der Erlös ging an das Wolfsburger Frauenhaus. Eine weitere Absicht hinter der Veranstaltung: auf die Frauen in der Arbeitswelt aufmerksam machen. „Wir wollen, dass die Frauen gesehen werden“, erklärte Sabine Timpe, die seit 2005 im Betriebsrat ist. „Es gibt genug Frauen, die das Zeug zur Führungsposition hätten – sie sollen die Möglichkeit bekommen und wertgeschätzt werden.“ Seit über zehn Jahren feiert sie den Frauentag und organisiert auch andere Aktionen – zum Beispiel einen Stand beim jährlichen Frauenlauf in Wolfsburg. Oft komme sie mit Menschen ins Gespräch, die sich sonst gar nicht mit dem Thema Gleichstellung befassen würden.
Auch Christian Weber, der eigentlich nur zur Mittagspause in die Arena der AutoVision gekommen war, regte die Aktion zum Nachdenken an: „Das erinnert an die Stärkung der Frauenrechte.“ Durchaus nötig, denn: „Ich glaube, es ist immer noch in den Köpfen verankert, dass die Frau am Herd steht und der Mann arbeiten geht.“
Aufholbedarf sieht auch Gleichstellungsbeauftragte Beate Ebeling. In Aufsichtsräten und Vorständen zeige der geringe Frauenanteil, dass die Gleichberechtigung noch nicht erreicht sei. „Rollenbilder werden schon in der Kindererziehung festgelegt“, erläuterte sie. Es habe sich aber gezeigt, dass viele junge Frauen gerne in technische Berufe gingen, nachdem sie durch Praktika Berührungsängste abgebaut hatten. „Es lohnt sich, die Frauen dafür zu interessieren“, so Ebeling.
Von Frederike Müller