Experte: Das sollten sie während der Corona-Isolation tun

Die „Decke fällt auf den Kopf“, mit Partnern und Kindern auf engstem Raum leben und kein persönlicher Kontakt zu den Kollegen: Die Kontaktsperre ist für viele eine Herausforderung. Was die persönliche Stimmung positiv beeinflusst und wie man den Alltag in Zeiten von Corona bewältigt, erklärt der Wolfsburger Psychologe Gunter Schuller im WAZ-Interview. Herr Schuller, die momentane Situation ist für viele Menschen belastend. Wie lange können wir es aushalten, ohne soziale Kontakte zu leben? „Das hängt vor allem von der eigenen Haltung ab. Am wichtigsten ist es, diese in der jetzigen Situation zu überdenken. Also sich Gedanken zu machen, wofür das Ganze gut ist. Wofür ich die Einschränkungen auf mich nehme. Es ist wichtig, die Sinnhaftigkeit der gegenwärtigen Maßnahmen zu sehen und vor allem, sie sich zu eigen zu machen. Ich kann die Einsamkeit und Isolation viel besser tragen, wenn ich mir immer wieder vor Augen führe, dass ich mit den gegenwärtigen Einschränkungen anderen Menschen und mir selbst helfe. Also, dass ich etwas Sinnvolles tue und Verantwortung für mich und andere übernehme. Unser Alltag hat sich verändert: Viele Menschen arbeiten derzeit alleine im Home-Office. Der Kontakt zu Freunden fehlt. Mit Kollegen können wir uns nur telefonisch oder per Chat austauschen. Was raten sie den Menschen in der Isolation, damit der Alltag nicht aus den Fugen gerät? Es ist wichtig, sich nicht passiv zurückzuziehen. Besser ist es, aktiv mit der Situation umzugehen und Routinen aufzubauen. Das heißt zum Beispiel den Tag zu strukturieren, also jeden Tag zur gleichen Zeit aufzustehen, sich morgens so anzuziehen, als ginge man zur Arbeit oder erwarte Besuch, täglich zu bestimmten Zeiten spazieren zu gehen. Es geht also darum, Rituale und Routinen im Alltag aufzubauen, auch das stabilisiert. Routinen sind also das Wichtigste? Ja, aber nicht nur. Genauso von Bedeutung ist, sich selbst im Alltag etwas Gutes zu tun, es sich selbst schön zu machen und zu genießen: Also etwas Gutes kochen, Musik hören oder zum Beispiel einen schönen Film anschauen. Aktiv und regelmäßig soziale Kontakte herzustellen und Freunde, Familie oder Kollegen anzurufen oder über soziale Medien kontaktieren tut ebenfalls gut. Lesen Sie auch: Corona-Kontaktsperre: Wolfsburger Psychologen über die Folgen Von Nina Schacht

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