Corona: Wolfsburger Schulen bleiben wegen Lockdown geschlossen

Wegen des verlängerten Lockdowns werden die Schulen auch in der VW-Stadt nicht wie geplant am 11. Januar öffnen. Stattdessen müssen die Schüler größtenteils bis zum Schulhalbjahresende am 29. Januar zu Hause lernen, nur für die Abitur- und Abschlussklassen soll Präsenzunterricht möglich sein. Der Vorsitzende des Wolfsburger Stadtschülerrats Vito Brullo (15) und der Vorsitzende vom Stadtelternrat Alexander Paul kritisieren die neuen Beschlüsse. Der Stadtschülerrat hätte sich gewünscht, dass Szenario B weiter aufrecht erhalten wird. Dieses Modell wird auch Wechselunterricht genannt. Das heißt, die eine Hälfte der Klasse wird in der Schule unterrichtet, die andere Hälfte bleibt jeweils zu Hause. „Szenario B ist ein guter Mittelweg zwischen Bildung und Infektionsschutz, beim Homeschooling gibt es dagegen einige Nachteile für die Schüler“, betont Brullo. Wolfsburger Schulen gehen in den Distanzunterricht: Alexander Paul, Vorsitzender des Stadtelternrats Wolfsburg, erklärt, dass sich auch die Eltern auf einen Schulstart am 11. Januar mit Szenario B eingestellt haben. „Nicht alle Familien können nur Distanzunterricht leisten, weil in vielen Familien die technischen Voraussetzungen nicht vorhanden sind oder die Eltern arbeiten müssen“, so Paul. Deshalb würden die Kinder, die zu Hause sind, wenig lernen, bemängelt der Wolfsburger. Der 15-jährige Vito kann sich mit dem Homeschooling arrangieren. Er besucht die 10. Klasse des Gymnasiums Fallersleben. Dort arbeiten Lehrer und Schüler nämlich mit der Wolfsburger Lernplattform „Wobila“ und dem Lernmanagement-System „Itslearning“, welches an 13 weiterführenden Schulen in Wolfsburg im Einsatz ist. Das System ermöglicht den Lehrkräften den Schülern Unterlagen zur Verfügung stellen. „Bei uns an der Schule funktioniert der digitale Unterricht, jedoch habe ich gehört, dass es nicht an allen Schulen so ist“, erzählt Brullo. Wegen der Corona-Pandemie findet kein Unterricht in den Schulen statt und somit gibt es einige neue Begriffe, die für Verwirrung sorgen. Die WAZ erklärt, was die Begriffe Szenarien A, B und C bedeuten. Szenario A steht für den regulären Präsenzunterricht mit allen Schülern. Das sogenannte Szenario B bedeutet, dass die Klassen aufgeteilt werden und zwischen Präsenzunterricht und Lernen zu Hause (Homeschooling) gewechselt wird. Daher wird es auch Wechselmodell genannt. Das niedersächsische Ministerium schlägt fünf verschiedene Modelle für den Unterricht im Szenario B vor. Die Wolfsburger Schulen können sich zum Beispiel entscheiden, ob die Schüler täglich wechseln oder im 14-Tage-Rhythmus. Das Szenario C wird auch Distanzlernen oder Homeschooling genannt, weil die Schüler ausschließlich zu Hause lernen müssen. Abschlussklassen werden in der Schule unterrichtet: Zudem habe seine Klasse bereits alle Klausuren geschrieben. „Für die Abschlussklassen wäre Distanzunterricht deutlich schwieriger, weshalb wir die Ausnahmeregelung begrüßen“, sagt Brullo. Denn alle Abitur- und weiteren Abschlussklassen der Real- und Hauptschulen werden nach Szenario B unterrichtet, diese Ausnahme kann auch für einzelne Klassen der Berufsbildenden Schulen (BBS) gelten. Ansonsten wechseln diese Schulen grundsätzlich zum Szenario C. Grundschulen in Wolfsburg wechseln von Szenario C zu B: Bei den Grundschülern wird der Distanzunterricht auf eine Woche beschränkt, dieser findet vom 11. bis zum 15. Januar statt. Anschließend wechseln die Schüler bis zum 29. Januar zum Szenario B. Für Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 1 bis 6 in den Szenarien B und C, die nicht in der Präsenzlerngruppe sind, sollen die Schulen eine Notbetreuung einrichten. Lesen Sie auch Schulen und Kitas in Niedersachsen bleiben geschlossen: Aktuelle Lockdown-Regeln zu Winterferien, Notbetreuung, Unterricht Corona-Regeln in Niedersachsen: Das gilt für private Treffen, Schulen und Ausflüge Wolfsburger Schulen und Corona: So läuft der Unterricht im Szenario B Wie bisher müssen die Schüler bis zum Sitzplatz einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Jedoch merkt Paul an, dass auf Dauer nicht nur Stoß-Lüften und Masken helfen. „Aus meiner Sicht kommen die Schulen in schwierigen Raumsituationen kaum um Plexiglasscheiben und Lüftungsanlagen herum“, sagt Paul. In diesem Punkt würden die Schulträger allerdings vom niedersächsischen Kultusminister Grant Henrik Tonne (SPD) alleine gelassen werden, kritisiert der Wolfsburger. „Der Politiker ist mit den Schulleitern, Lehrern und Eltern seit Beginn der Pandemie zu wenig in Kontakt“, so Paul. Von Ann Kathrin Wucherpfennig