Corona-Weihnachten in Wolfsburg: Offene Kirchen und Online-Angebote

Weihnachtsgottesdienste mit rappelvollen Kirchen – das war an diesem Heiligabend wegen der Corona-Pandemie nicht möglich. Doch die christlichen Kirchengemeinden im Stadtgebiet waren kreativ und gingen neue Wege. Manche boten Gottesdienste mit wenigen Besuchern an, andere luden zu stillen Andachten oder Online-Angeboten ein. Die Vorsfelder Johanneskirche bot Andachten an In Sülfeld beispielsweise war die Markuskirche nachmittags geöffnet: „Das war so richtig schön für die Seele“, schwärmte Küsterin Sonja Ballerstedt. Immer wieder fanden sich mehrere Menschen in der Kirche ein. Dann wurde auch mal die Weihnachtsgeschichte vorgelesen. „Das war fast wie ein Gottesdienst.“ Auch Felix Bittner genoss die Möglichkeit, das Gotteshaus betreten zu können. „Uns fehlen die Chöre“, erklärte der 89-Jährige. Aber auch so sei es ein es ein „schönes Erlebnis“ gewesen. Familie Boy legte Freunden die Geschenke Corona-gerecht vor die Tür: Das war es auch für Familie Boy. Vater, Mutter und zwei Kinder haben einen Spaziergang von Fallersleben nach Sülfeld gemacht. „Auf dem Weg haben wir ganz Corona-gerecht bei Freunden Geschenke vor die Tür gelegt“, erzählte Andreas Boy. In der Kirche haben sie sich Weihnachtslichter geholt. „So kam dann doch ein richtiges Weihnachtsfeeling auf.“ In und vor allem vor der St. Marienkirche in Fallersleben gab es am Nachmittag sogar einen richtigen Familiengottesdienst. Kommen dort sonst um die 400 Besucher an Heiligabend zusammen, gab es hier immerhin 110 Voranmeldungen. Die Gäste trotzen dem leichten Nieselregen und saßen auf den gestellten Stuhlreihen im Kirchgarten. So blieb man auf Abstand. Der Gottesdienst aus der Kirche wurde per Beamer nach draußen übertragen. Weihnachtsandachten gab es an den Feiertagen in den Vorsfelder Kirchen: In Vorsfelde mussten Kirchgänger nicht auf Weihnachtsveranstaltungen verzichten, auch wenn die ursprünglich geplanten Open-Air-Gottesdienste von St. Michael und St. Petrus abgesagt werden mussten. Dafür boten die Gemeinden ein schönes und abwechslungsreiches Programm, verteilt über den gesamten Nachmittag. Die St. Petrus-Kirche bot gleich vier kleine Weihnachtsandachten mit Orgelmusik und Lesungen an. „Vor allem wollten wir den Menschen auch in dieser Zeit ein wenig weihnachtliche Stimmung bieten“, erklärte Propst Ulrich Lincoln. Ein ähnliches Angebot gab es in der Wendschotter Heiliggeist-Kirche. Die Präsenz-Gottesdienste waren auf 30 Teilnehmer begrenzt. Einen anderen Kurs schlug die Johannes-Gemeinde ein. Sie öffnete die Kirche für stille Andachten, eine größere Andacht gab es abends. Begleitet wurde die Veranstaltung durch das Klavier- und Orgelspiel der 82-jährigen Uta Hartwig. Die Nordsteimker St. Nicolai-Gemeinde lud zu Gottesdiensten in die Eventscheune des Grafen von der Schulenburg ein. Viele Gemeinden setzten an Weihnachten auf kreative Online-Angebote: Viele Gemeinden in der Innenstadt – aber auch in den Stadt- und Ortsteilen – hatten Krippenspiele und Gottesdienste im Vorfeld aufgezeichnet und zeigten die Filme dann online auf ihren Internetseiten. Diese Mühen wurden mit vielen Klicks belohnt. Lesen Sie auch Reitbahn Frank will 2021 wieder nach Wolfsburg kommen Gottesdienste an Heiligabend und Weihnachten in Wolfsburg Heilig Abend: Gottesdienst zu Weihnachten open-air im VfL-Stadion im Elsterweg Von Robert Stockamp und Finn Kahrens