Corona: VWI und Neuland versprechen Mietern Hilfe in Krise

Die Corona-Krise schlägt bereits auf den Wolfsburger Wohnungsmarkt durch. Die beiden großen Wohnungsgesellschaften Neuland und Volkswagen Immobilien (VWI) kündigen deshalb Unterstützung für Mieter in einer Notlage an. Der Bund will mit einem Gesetz den Schutz vor Kündigungen erhöhen. Klar ist aber auch: Es gelten weiterhin Regeln. Neuland führte schon zahlreiche Gespräche mit Mietern: „Uns ist bewusst, dass die aktuelle Situation für einige Mieter Herausforderungen hinsichtlich der Zahlung der Miete mit sich bringt“, sagte Neuland-Geschäftsführer Hans-Dieter Brand. Er verweist auf einen grundsätzlichen „partnerschaftlichen Umgang“ mit den Mietern. Die Neuland habe bereits in den vergangenen Tagen zahlreiche Gespräche vor allem mit gewerblichen Mietern über Stundungen oder Ratenzahlungen geführt – bereits bevor das neue Gesetz zum Mieterschutz beschlossen wurde, wie der Neuland-Chef betont. Auch der Leiter Wohnimmobilien bei VWI, Ulrich Sörgel, stellte klar: „Wir lassen unsere Mieter in diesen Zeiten nicht alleine.“ ► Lesen Sie mehr: Alle Corona-News aus Wolfsburg auf einem Blick Der Bundestag hat einen Gesetzesentwurf zum Schutz von Mietern beschlossen. Privathaushalte und Gewerbetreibende, die durch die Corona-Krise in Not geraten, können für die Zeit vom 1. April bis 30. Juni 2020 ihre Mietzahlungen aussetzen. Das Kündigungsrecht des Vermieters aufgrund von Zahlungsverzug aus diesem Zeitraum wird – für die Dauer von 24 Monaten – ausgesetzt. Erst, wenn der Mieter oder Pächter die Zahlungsrückstände auch nach dem 30. Juni 2022 noch nicht beglichen hat, kann ihm wieder gekündigt werden. Wer wegen Corona keine Miete zahlen kann, muss dies nachweisen: „Einen pauschalen Anspruch auf Mietbefreiung gibt es nicht – die Bedürftigkeit beziehungsweise Notlage aufgrund der Corona-Pandemie muss nachgewiesen werden“, betont Sörgel. Bei gewerblichen Mietern wie Gastronomien ist dies eindeutig – sie dürfen ihren Betrieb momentan nicht öffnen und erzielen keine Einnahmen. Privatmieter, die zum Beispiel durch Kurzarbeit in finanzielle Schieflage geraten, müssen dies nachweisen. Bei drohendem Zahlungsverzug sollen sich Mieter telefonisch bei Ihrer Wohnungsgesellschaft melden. Bei der Neuland unter (0 53 61) 79 10, bei VWI unter (0 53 61) 26 40. Für das Gespräch sollen die Mieter einen Nachweis bereit halten, dass die Corona-Krise für ihre finanzielle Lage ursächlich ist. Das können Nachweise über Kurzarbeit oder auch die offiziellen Benachrichtigungen zur Schließung bestimmter Einrichtungen sein. Weitere Informationen gibt es auf den Internetseiten der Wohnungsgesellschaften. Betroffene sollten sich auch über Hilfen informieren, die die Bundesregierung in ihren Rettungsschirmen anbietet. Weitere Anlaufstellen sind die Stadt Wolfsburg oder die Arbeitsagenturen. Neuland und VWI appellieren an die Betroffenen, sich schnellstmöglich mit den Wohnungsgesellschaften in Verbindung zu setzen. „Wir setzen hier auf unser gutes Mieter-Vermieter-Verhältnis, das sich über Jahre entwickelt hat, und das damit gewachsene Vertrauen“, sagt Neuland-Geschäftsführer Brand. Die Zahlungen einfach einzustellen sei hingegen keine Option. Die betroffenen Mieter sollten sich außerdem über staatliche Hilfeleistungen informieren, um die Mietrückstände möglichst schnell begleichen zu können – denn auf die gestundeten Mietzahlungen fallen Zinsen an. „In Beratungsgesprächen werden wir die Optionen besprechen und diese Situation in einem partnerschaftlichen Miteinander meistern“, kündigte Sörgel an. Für private Vermieter könnte es schwierig werden: Beide Wohnungsgesellschaften erwarten keine kurzfristigen Liquiditätsprobleme durch ausfallende Mietzahlungen. „Wer hier extrem betroffen sein kann, sind die kleinen Vermieter. Hier besteht die Gefahr einer Kettenreaktion“, fürchtet Brand. „Wenn Eigentümer, Mieter und der Staat an einem Strang ziehen, können wir zumindest beim Wohnen ohne größere Schäden durch die Krise kommen“, glaubt der Geschäftsführer von „Haus & Grund“ in Wolfsburg, Adam Ciemniak. Die privaten Haus- und Wohnungseigentümer seien sich „ihrer besonderen Verantwortung in dieser Situation bewusst“. Ciemniak fordert von der Politik unter anderem einen staatlichen Fonds für Mieter und Eigentümer, die in Zahlungsschwierigkeiten kommen. Coronavirus: Neuigkeiten und aktuelle Entwicklungen aus Wolfsburg und Umgebung erfahren Sie hier. Corona-Liveticker: Aktuelle Lage in Wolfsburg im Überblick #SupportYourLocal: Die WAZ hilft dem Handel – helfen Sie mit! 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