Corona: In Wolfsburg sind 1000 Menschen innerhalb einer Woche geimpft worden

Vor knapp einer Woche haben die Corona-Schutzimpfungen in Wolfsburg begonnen, bis Montagabend haben die mobilen Impf-Teams rund 1000 Bewohner und Beschäftigte in den Pflegeheimen mit der Dosis für die Erstimpfung versorgt. Damit ist die erste Impfstoff-Charge des Landes Niedersachsen nahezu aufgebraucht – und wann Nachschub eintrifft, ist unklar. Laut der Verwaltung erwarte man Anfang der nächsten Woche eine Lieferung von weiteren 195 „Vials“ – so werden die kleinen Glasampullen genannt, aus denen der Impfstoff mit Spritzen gezogen wird. Aus diesen Glasfläschchen können dank einer sogenannten Überfüllung teilweise sechs statt der ursprünglich vorgesehenen fünf Impfdosen gezogen werden. Macht also im Idealfall bis zu 1170 Impfdosen – in der Realität dürften es etwas weniger sein. AWO will mit Social-Media-Kampagne bei Pflegekräften für die Corona-Impfung werben: In den Pflegeeinrichtungen lag die Quote der Bewohner, die sich impfen lassen wollten, im Schnitt bei etwa 90 Prozent, beim Personal war sie mit 50 bis 60 Prozent deutlich niedriger. Die große Besorgnis beruhe dabei im Wesentlichen auf der sehr schnellen Entwicklung und Zulassung des Impfstoffes, erklärte Thorsten Rückert, Vorstand des DRK-Kreisverbands Wolfsburg. „Nachdem jetzt die ersten Impfungen in unseren Pflegeeinrichtungen beginnen, bin ich mir sicher, dass sich auch diejenigen, die sich bisher aus unterschiedlichen Gründen nicht impfen lassen wollen, verstärkt mit dem Thema beschäftigen werden.“ Man informiere Bewohner und Beschäftigte über Heimleitungen, Qualitätsmanagement und biete bei Bedarf auch zusätzliche Informationsangebote an. „Die Impfbereitschaft bei den Mitarbeitenden verbessert sich derzeitig ständig. Wir erreichen derzeit ungefähr eine Quote von 60 bis 66 % der Mitarbeitenden in der Pflege“, sagt Falk Hensel, Verbandssekretär vom AWO-Bezirksverband Braunschweig. Für die nächsten Tage sei eine Plakat- und Social-Media-Kampagne geplant. „Wir werben weiterhin dafür, sich impfen zu lassen“, sagt der Vorstandsvorsitzende des AWO-Bezirksverbandes, Rifat Fersahoglu-Weber. Er empfiehlt, sich beim Robert-Koch-Institut (RKI) zu informieren: „Das Risiko, sich mit Corona zu infizieren, ist um ein Wesentliches höher, als Nebenwirkungen durch die Impfung zu bekommen. Die Zulassung des Impfstoffs durch europäische Behörden sichert einen hohen Standard. Der Impfstoff ist sicher.“ Die meisten Ansteckungen mit Corona erfolgen im privaten Umfeld: Der Betriebsstart im Wolfsburger Impfzentrum im CongressPark muss weiterhin warten. Termine in den 50 Impfzentren des Landes sollen laut des niedersächsischen Gesundheitsministeriums ab dem 28. Januar vergeben werden. Die Einrichtungen sollen dann im Februar ihre Arbeit aufnehmen. „Derzeit ist geplant, wenn Impfstoff vorhanden ist, am 1. Februar zu starten“, informierte eine Sprecherin der Stadt Wolfsburg. Die meisten Ansteckungen in Wolfsburg ereignen sich laut Stadt im privaten Umfeld. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Wolfsburg liegt momentan bei 93,3 und damit unter dem Landesschnitt. Die Stadt Wolfsburg hat über das Wochenende 29 Neuinfektionen vermeldet, davon 22 am Samstag, zwei am Sonntag und fünf am Montag. Die Zahl der Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner binnen einer Woche (7-Tage-Inzidenz) liegt bei 93,3 und somit unter dem Durchschnitt des Landes Niedersachsen. Insgesamt haben sich in Wolfsburg 1585 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 1368 gelten als genesen, 62 sind verstorben. Derzeit zählt die Stadt 155 laufende Fälle. Der benachbarte Landkreis Gifhorn hatte am Wochenende als erster in Niedersachsen den Grenzwert von 200 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner binnen einer Woche gerissen und reagierte unter anderem mit Ausgangssperre und Kontaktverbot. Eine Beschränkung der Bewegungsfreiheit auf einen 15-Kilometer-Radius wurde dagegen nicht eingeführt. Die Stadt Wolfsburg äußerte sich bislang nicht dazu, wie sie im Fall einer Überschreitung der 200er-Inzidenz verfahren will. Von Christian Opel