Corona: Das sagen Schüler und Schulleiter zur Maskenpflicht

Justin (10) hat eine Gesichtsmaske genäht bekommen. Der Stoff mit den Segelschiff-Motiven gefällt ihm. Ab dem 4. Mai wird er die Maske in der Grundschule aufsetzen. Für den Viertklässler eine klare Sache: „Ich finde das gut. Wir müssen uns schützen“, sagt er. Der Zehnjährige geht auf die Käferschule in Reislingen. Im Schulgebäude, also auch im Unterricht, wird das Tragen der Maske von der Stadt dringend empfohlen. Auf den Schulhöfen und bei der Schulbeförderung ist das Tragen einer Maske in Wolfsburg bereits verpflichtend. Damit geht die Stadt einen Schritt weiter als die Landesregierung, die das Tragen der Masken dort lediglich empfiehlt. Schule: Maske ist eine gebotene Vorsichtsmaßnahme: Doch wie praxisnah sind die Masken in der Schule? Und welche Herausforderungen kommen auf Schüler und Lehrer zu? Thomas Lohmann, Schulleiter des Albert-Schweitzer-Gymnasium, hält das Tragen der Maske für eine geeignete Maßnahme, um die Weiterverbreitung des Virus zu minimieren. „Durch den ’natürlichen’ Bewegungsdrang der Schüler in den verschiedenen Altersstufen ist dies eine gebotene Vorsichtsmaßnahme“, so der Schulleiter. Herausforderung: Genügend Masken für den Schulalltag? Die Praxistauglichkeit werde sich jedoch erst im täglichen Einsatz zeigen. Und: Eine Herausforderung werde sein, dass mehrere brauchbare Schutzmasken für Schüler und Lehrer für die gesamte Schulzeit, inklusive dem Weg zur Schule und der Pausenzeiten zur Verfügung stünden. Laut der Niedersächsischen Landesschulbehörde beginnt der Schulbetrieb wieder ab Montag, 27. April. Allerdings zunächst stufenweise. Erst kehren die Schülerinnen und Schüler zurück, die vor einem Abschluss stehen – also die Abiturienten sowie die Schülerinnen und Schüler in den Jahrgängen neun und zehn in den Abschlussklassen. Am Montag, 4. Mai, folgen die 4. Klassen in den Grundschulen. Die weiteren Jahrgänge dann im Wochenrhythmus. Alle anderen Jahrgänge, die noch nicht wieder in der Schule sind, werden von den Lehrkräften für das „Lernen zu Hause“ mit Aufgaben und Lernplänen versorgt. Das „Lernen zu Hause“ findet bereits seit dem 22. April statt. Schüler: Ich trage die Maske auch im Unterricht: Deshalb hat Fabian Paul (15) mehrere Masken zum Wechseln. Er besucht die Heinrich-Nordhoff-Gesamtschule. „Meine Mutter hat mir Masken genäht und wir haben zusätzlich welche bestellt“, berichtet der Schüler. Im Moment trägt er sie nicht, denn er sei kaum draußen. In der Schule jedoch, will er sie aufsetzen, auch - obwohl es derzeit nicht vorgeschrieben ist - im Unterricht. „Das wird bestimmt ein komisches Gefühl sein. Es ist eben eine völlig neue Situation“, sagt Fabian. Auch Joshua Asmus (15), Schüler am Phoenix-Gymnasium, muss in der Schule bald eine Maske aufziehen. „Im Unterricht möchte ich das aber nicht unbedingt machen. Dann beschlägt die Brille. Außerdem kann man die Maske nicht lange tragen, denn sie wird feucht“, berichtet der Neuntklässler. Im Unterricht, so hofft er, reiche der Sicherheitsabstand aus. Ratsgymnasium bereitet sich auf Schulöffnung vor: Das Ratsgymnasium bereitet sich derweil auf den bevorstehenden Schulbeginn am 11. Mai mit weiteren Maßnahmen vor. „Vor allem auch auf eine kontaktarme Wegeführung im Gebäude“, so Schulleiterin Jennifer Yavuz. Das sei beispielsweise eine Ein- und Ausgangsregelung nach dem Einbahnstraßenprinzip, um den Schülern und Lehrkräften das Einhalten des Mindestabstands zu erleichtern. Denn, dieser „muss mit und ohne Maske oberstes Gebot sein“, berichtet Yavuz. Außerdem statte der Schulträger derzeit die Schule mit zusätzlicher Seife und Papierhandtüchern aus. Hygieneplan für Wolfsburger Schulen: Zum Tragen der Masken erhielt Yavuz einen Hygieneplan des Landes. Darin: „Im Unterricht ist das Tragen von Masken nicht erforderlich, da der Sicherheitsabstand gewährleistet ist. Mit einem Mund-Nasen-Schutz oder einer textilen Barriere können Tröpfchen, die man beispielsweise beim Sprechen, Husten oder Niesen ausstößt, abgefangen werden.“ Das Risiko, eine andere Person durch Husten, Niesen oder Sprechen anzustecken, könne so verringert werden. Dies dürfe aber nicht dazu führen, dass der Abstand unnötigerweise verringert werde. Im Rahmenhygieneplan seien allerdings die Einhaltung der Abstandsregeln, die Husten- und Niesetikette sowie die gründliche Händehygiene, also Händewaschen mit Seife für 20 bis 30 Sekunden, als wichtigste Maßnahmen der persönlichen Hygiene beschrieben. So kommen Schüler ab Montag mit dem Bus zur Schule: Schulfahrten und Berufsfahrten starten wieder ab Montag, 27. April. Das teilt die Wolfsburger Verkehrs-GmbH (WVG) mit. Allerdings mit einem Sonderfahrplan. Dieser ist am bekannten Fahrplan angelehnt: Die Hauptlinien fahren von Montag bis Freitag von 6 Uhr bis ungefähr 20 Uhr im 15- Minuten-Takt. Auch am Samstag, in der Zeit von 10 Uhr bis 18 Uhr, verkehren die Hauptlinien im 15-Minuten-Takt. Zudem werden gesonderte Schulfahrten angeboten, genauso wie Fahrten der Werklinien 261 – 269 zur Frühschicht und Normalschicht ins Volkswagen Werk. Alle aktuellen Veränderungen sind im Internet unter www.wvg.de zu finden. Lesen Sie auch: Coronavirus: Neuigkeiten und aktuelle Entwicklungen aus Wolfsburg und Umgebung erfahren Sie hier. 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