Bäderkonzept: Stadt will Wassersport fördern und mehr Besucher anlocken

Das Badeland Wolfsburg hat erheblichen Sanierungsbedarf und auch in anderen Schwimmbädern muss die Stadt Wolfsburg in den nächsten Jahren Geld in die Hand nehmen. Gleichzeitig ändert sich der Bedarf – schon vor Corona war ein guter Sommer keine Garantie, dass auch viele Besucher kamen. Die Stadt Wolfsburg plant darum ein gesamtstädtisches Bäderkonzept für 150 000 Euro. Zusammen mit Politik und Nutzern wie Schulen und Sportvereinen will die Verwaltung Bedarf, Bauzustand und Wirtschaftlichkeit untersuchen und für jeden Standort ein geschärftes Profil erstellen. Das Schwimmbad als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge steht unter Konkurrenzdruck: „Schwimmen ist nicht nur Sport und Spaß, sondern auch eine Überlebenstechnik. Wir brauchen öffentliche Bäder, um Menschen jeden Alters ans Schwimmen heranzuführen“, sagte Wolfsburgs Gesundheitsdezernentin Monika Müller im Sportausschuss. Auch Reiner Brill, Geschäftsbereichsleiter Sport, unterstrich die Funktion der Bäder als ein Stück kommunale Daseinsvorsorge. „Dass man ein Bad nicht mit Gewinnen führen kann, ist klar. Wir müssen aber schauen, wie man die Auslastung optimieren und die Konkurrenzfähigkeit zu anderen Bädern verbessern kann“, sagte Brill. Dabei gehe es auch um die überregionale Nachfrage. „Das Badeland hat eine gewisse Strahlkraft, die sollte aufrechterhalten werden“, so Müller. Neben dem Badeland hat auch das Bad in Heiligendorf Sanierungsbedarf. In den Freibädern sieht es ähnlich aus, beispielsweise muss in Fallersleben das Becken erneuert werden. Gleichzeitig ändere sich der Bedarf. Daher wolle man untersuchen, wie die Bäder zukunftsfähig aufgestellt werden können und in welchem Bad künftig die Prioritäten gesetzt werden: Schwimmunterricht, Wassersport oder Freizeitschwimmer? „Wir wollen ein schärferes Profil“, erläuterte Brill. Nach einem Jahr soll das Konzept stehen und ein Maßnahmenpaket beinhalten, dass die Bäder etwa gegen Angebote aus Braunschweig konkurrenzfähiger machen soll. Das Konzept soll innerhalb eines Jahres entwickelt werden: „Wir werden einen langen Atem brauchen“, sagte Brill. Ähnlich wie beim Sportentwicklungsplan werde die Umsetzung Jahre dauern, einige Dinge könnten aber auch kurzfristig effizienter gestaltet werden. Ingolf Viereck (SPD) befürwortete das Konzept und regte an, auch bisher diskutierte Attraktivitätssteigerungen für das Badeland erneut zu diskutieren. Ausschussvorsitzender Werner Reimer (CDU) stimmte zu, bezeichnete es aber auch als problematisch, voraussichtlich ein Jahr dauern soll, vor dem Wahlkampf zu starten. „Wir sollten dafür sorgen, dass die Ratsleute der nächsten Wahlperiode ausreichend abgeholt werden. Von Christian Opel