Altersdurchschnitt unter Wolfsburgs Beschäftigten steigt

Mehr Beschäftigte, mehr Pendler, weniger Arbeitslose: Der Arbeitsmarktbericht der Stadt Wolfsburg für das Jahr 2019 zeigt, dass das Jobangebot in der VW-Stadt zuletzt weiter gewachsen ist. Wie stark sich die Corona-Pandemie künftig auf die Beschäftigung auswirken wird, muss sich erst noch zeigen. Kurzfristig sind die Auswirkungen jedenfalls enorm – das Wolfsburger Jobcenter verzeichnet eine Flut von Anträgen. Im letzten Jahr hat das noch ganz anders ausgesehen. Die Zahl der Beschäftigten in Wolfsburg ist im Vergleich zum Vorjahr in 2019 weiter gestiegen, um 540 Arbeitnehmer auf 121 300. Der Anstieg ist dabei auf das produzierende Gewerbe zurückzuführen, sprich unter anderem VW und die Zulieferer. 74 300 Menschen (61 Prozent) der Beschäftigten in Wolfsburg arbeiten in diesem Bereich. Der Anteil von Dienstleistungen sank leicht auf nunmehr 46 900 Beschäftigte (39 Prozent). Gerade einmal 51 Menschen sind in Land und Forstwirtschaft tätig. Wolfsburg: Fast jeder Fünfte arbeitet mit Maschinen und Fahrzeugen: Die wirtschaftliche Struktur Wolfsburg spiegelt sich auch in der Berufsqualifikation der Beschäftigten wider. Mehr als jeder Fünfte Beschäftigte (21,8 Prozent) arbeitet in der Maschinen und Fahrzeugtechnik. Mit Unternehmensführung und -organisation sind 13,1 Prozent beschäftigt, im technischer Forschung und Entwicklung 8,6 Prozent sowie in Mechatronik-, Energie- und Elektroberufen 8,3 Prozent. Arbeitsmarkt: Nur ein Drittel der Beschäftigten ist weiblich: Die Zahl der Auszubildenden stagniert bei derzeit rund 3800. Das sind 900 weniger als beim letzten Spitzenwert im Jahr 2014, also vor dem VW-Dieselskandal. Die Zahl der geringfügig Beschäftigten, also der 450-Euro-Jobs, sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 270 auf 6427 Arbeitnehmer, das sind rund 8,4 Prozent. Nur jede dritte Arbeitskraft in Wolfsburg ist weiblich. Dieser Wert ist in den vergangenen Jahren kaum gestiegen. Zu erklären ist das mit der immer noch ungleichen Verteilung der Jobs zwischen den Geschlechtern, gerade in den für Wolfsburg so wichtigen Branchen. Laut des jüngsten Berichts der Bundesagentur der Arbeit zur Arbeitsmarktsituation von Frauen und Männern arbeiten Frauen überproportional im Dienstleistungsbereich, Männer dagegen häufiger im verarbeitenden Gewerbe, Verkehr und Lagerei sowie im Baugewerbe – und dort liegt nun mal der Schwerpunkt im Wirtschaftsraum Wolfsburg. Auffällig ist auch die Altersstruktur der Beschäftigten in Wolfsburg. Das Durchschnittsalter steigt. Seit 2010 sank der Anteil der Arbeitnehmer zwischen 25 und 50 Jahren auf 71 000 Beschäftigte oder 59 Prozent. Der Anteil der 55- bis 65-Jährigen stieg seit 2010 von 11 auf 19 Prozent. Jeder fünfte Arbeitnehmer in Wolfsburg steuert also inzwischen deutlich auf das Rentenalter zu. Das dürfte zum einen aus dem demografischen Wandel resultieren. Die Bevölkerung wird älter. Immer mehr ältere Menschen wollen auch länger arbeiten – einige müssen es auch, weil es sonst für die Rente nicht reicht. Arbeitslosenquote in 2019 bei rund 4 Prozent: Die Arbeitslosenquote in der VW-Stadt ist weiter gesunken. 2019 lag sie im Schnitt bei 4 Prozent und damit unter dem deutschlandweiten Schnitt von 4,9 Prozent. Allerdings dürfte dieser Trend nun in diesem Jahr durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Wirtschaft gebrochen werden. Lesen Sie auch: Corona-Pandemie: Antragsflut im Wolfsburger Jobcenter Wolfsburg: Arbeitslosenquote steigt im April auf fünf Prozent Von Christian Opel

Arbeitsmarktbericht - Altersdurchschnitt unter Wolfsburgs Beschäftigten steigt