Absage: Doch kein Hebammenstudium an der Ostfalia in Wolfsburg

Doch keine Hebammenausbildung in Wolfsburg: Laut eines Schreibens des Landeswissenschaftsministers Björn Thümler (CDU) an Oberbürgermeister Klaus Mohrs und Stadträtin Monika Müller wird es keine Studienplätze für Hebammen an der Ostfalia-Hochschule geben. In seinem Brief verweist der Minister auf Probleme, geeignetes Lehrpersonal für die neuen Studiengänge zu finden. Eine Ausweitung der bisherigen geplanten Studienstandorte sei unter dieser Prämisse derzeit nicht empfehlenswert. Erst in den letzten Jahren hatte das Bundesgesundheitsministerium bekanntgegeben, die Hebammenbildung in Deutschland akademisieren und dafür ein duales Studium einführen zu wollen. Eine EU-Richtlinie fordert, dass Hebammen ab dem 18. Januar 2019 an Hochschulen ausgebildet werden. „Bitterer Rückschlag für Stadt und Umland“: „Herr Thümlers Entscheidung ist ein bitterer Rückschlag für unsere Stadt und das Umland. Gemeinsam mit den anderen SPD-Landtagsabgeordneten aus der Region Braunschweig habe ich mit Leidenschaft für die Ostfalia Hochschule als Ausbildungsstandort gekämpft “, erklärt Glosemeyer, die in Wolfsburg dem Sozialausschuss vorsitzt. „Die Ostfalia würde in Kooperation mit dem Braunschweiger Klinikum eine perfekte Ergänzung der vom Minister geplanten Standorte darstellen.“ Kritiker befürchten Versorgungsengpass: Theorie- und Praxiselemente der Ausbildung könnten in unmittelbarer Nähe zueinander kombiniert werden, ist Glosemeyer überzeugt. Aufgrund der mangelnden Berücksichtigung von Wolfsburg drohe sich die ohnehin kritische Versorgungslage in der regionalen Geburtshilfe weiter zu verschärfen. „Betrachtet man die Verteilung der bisherigen Hochschulstandorte, fällt auf, dass der östliche Teil Niedersachsens herausfällt. Eine flächendeckende Verteilung der Studienstandorte ist aber dringend notwendig, um einen Versorgungsengpass zu vermeiden“, so Glosemeyer. Deshalb will sie sich dafür einsetzen, dass bei einem weiteren Ausbau der Hebammenausbildung in Niedersachsen die Region Braunschweig mit einem Studienstandort Berücksichtigung findet. Ostfalia hatte sich schon bereit gezeigt: In Niedersachsen sollen an vier Standorten (Hannover, Göttingen, Osnabrück, Oldenburg) Hebammenstudiengänge entstehen. Die SPD-Landtagsabgeordneten im Bezirk Braunschweig haben sich im vergangenen Jahr intensiv um die Vergabe eines weiteren Standortes an Wolfsburg bemüht, die Stadt Wolfsburg unterstützte den Wunsch. „Mit der Bereitschaft der Ostfalia, auf ihrem Pflegecampus einen Studiengang einzurichten und dem Wunsch des Klinikums Braunschweig, weiterhin den praktischen Teil der Ausbildung zu übernehmen, schien eine ideale Lösung gefunden“, bedauert Glosemeyer. Lesen Sie auch: 7. Oktober 2019: Klinikum Wolfsburg stellt fünf neue Hebammen ein 2. Oktober 2019: Keine Hebammen: Klinikum Emden schließt Kreißsaal an Wochenenden 28. August 2019: Hebammen in Niedersachsen sollen künftig studieren 4. Juli 2019: Studiengang für Hebammen in Wolfsburg? 26. April 2019: Zwei angehende Hebammen berichten 24. September 2018: Wie werde ich Hebamme/Entbindungspfleger? 31. März 2017: Nachfrage nach Hebammen in Wolfsburg ungebrochen hoch 14. Januar 2015: Baby-Boom: In Wolfsburg herrscht Hebammen-Notstand Von der Redaktion

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