Wolfsburger retten die die Joyful Learning School in Ghana

Hinter vielen Wolfsburgern liegt ein schwieriges Jahr. Wegen Corona. Für Reinhild Zenk und ihren Mann Kwame Owusu Agyei war es besonders hart. Sie bangten um die Existenz ihrer Schule in Ghana, die sie 2005 gegründet haben. Durch die große Hilfsbereitschaft aus Wolfsburg kann die Joyful Learning School weitermachen. Über 23 000 Euro kamen bei einer Spendenaktion zusammen. „Wir sind unendlich dankbar“, sagt das Ehepaar aus Mörse. Jetzt kann es ohne Sorgen und ganz entspannt Weihnachten feiern. Denn ihr Lebensprojekt geht weiter. Die Schule in Sunyani ist zwar immer noch geschlossen, aber sie hat die finanziellen Mittel, um wieder zu öffnen. Wenn sie darf. „Hoffentlich ist es im Januar so weit“, sagt Kwame Owusu Agyei. Kwame Owusu Agyei war während des Corona-Lockdown in Ghana: Er war während des Lockdown in Ghana. Im Januar war er nach Ghana geflogen, um wichtige Projekte wie die Umzäunung des Schulgeländes und die Renovierung der Mensa vor Ort zu betreuen. Eigentlich wollte der Wolfsburger im April wieder in Deutschland sein, doch dann kam Corona – und der Lockdown. Die Praktikantinnen konnte Kwame Owusu Agyei noch zum letzten Flieger bringen, er blieb. Bis Anfang August. Das ist die Joyful Learning School in Ghana: Und das war gut, sagt Reinhild Zenk: „Es war unsere Rettung.“ So war jemand vor Ort, der die Lage vor Ort im Blick hatte. Wegen des Coronavirus hatte die Regierung Mitte März in Ghana alle Schulen geschlossen. Eine bildungspolitische Katastrophe, aber auch finanziell ein Desaster. Denn durch die Schließung fehlt das Schulgeld. Damit brachen der Joyful Lerning School die dringend benötigten Einnahmen weg. Video: Rundgang über das Schulgelände in Ghana Das Mörser Ehepaar machte sich außerdem Sorgen um die elf Lehrer und Mitarbeiter: Das Mörser Ehepaar machte sich außerdem Sorgen um die elf Lehrer und Mitarbeiter. Alles gute, zuverlässige Leute, die Reinhild Zenk und ihr Mann unbedingt halten wollten. Weil kein Unterricht stattfand, erledigten die Lehrer andere Arbeiten, was nicht selbstverständlich ist: Sie arbeiteten an der Mauer fürs Schulgelände, die vor Brandrodungen und wilden Tieren schützt. Es gab noch mehr Dinge, die Kwame Owusu Agyei mit seinen fleißigen Helfern erledigte: Die Mensa ist neu, zig Hygienestationen und Wasserhähne wurden installiert – so kann die Schule die strengen Vorschriften erfüllen. Außerdem hält die Schulfarm jetzt Grasscutter – die Tiere sind in Ghana eine Delikatesse und kommen zu Weihnachten auf den Tisch. Nur die Abschlussklasse hat trotz der landesweiten Schulschließung Unterricht: Nur die Abschlussklasse hat trotz der landesweiten Schulschließung Unterricht: Das sind 16 der üblichen 157 Schüler. Damit sie Abstand halten können, sitzen sie weit voneinander getrennt an Einzeltischen – draußen. Die anderen Kinder lernen zuhause. Die Regierung veranlasste, dass der Unterricht nach verschiedenen Klassenstufen im TV läuft. „Internet und Computer hat nicht jeder in Ghana, einen Fernseher schon“, erklärt Kwame Owusu Agyei. Ehepaar aus Mörse engagiert sich in Ghana: Wenn alles gut geht, läuft im Januar wieder Unterricht in der Joyful Learning School. Sie ist darauf vorbereitet. Dafür sorgten viele Wolfsburger mit ihren Spenden: Über 23 000 Euro kamen zusammen. Die Dorfgemeinschaft Mörse half mit, die Grundschule Ehmen/Mörse ebenfalls, sie ist Partnerschule der Joyful Learning School. Englischlehrerin Anita Schmidt hatte außerdem eine Verkaufsaktion mit dem Hofladen Lindner in Ehmen organisiert: Wunderschöne Textilien mit ghanaischen Mustern und anderen bunten Stoffen entstanden. Außerdem verkauften engagierte Unterstützer aus der Region Kräuter und Pflanzen aus ihren Gärten. Lesen Sie auch Wegen Corona: Joyful Learning School in Ghana kämpft um Existenz Fallersleber Ehepaar Stein kämpft gegen Corona-Hunger in Kenia Senioren aus Westhagen stricken für Wasser-Kiosk in Kenia Von Sylvia Telge