Wolfsburger Vereine leiden sehr unter Corona

Keine Konzertauftritte, keine Treffen, noch nicht einmal die Jahreshauptversammlung ist möglich. Vereine leiden unter den Corona-Einschränkungen. Ganz besonders die, deren Mitglieder schon etwas älter sind und deshalb zur Risikogruppe gehören. Das gilt für viele Kyffhäuser-Kameradschaften in Wolfsburg, die zum Landesverband Südhannover Braunschweig gehören. Der Verband rief jetzt dazu auf, bis Ende Januar sämtliche Termine wie Jahreshauptversammlungen wegen des verlängerten Lockdowns abzusagen. Die kommissarische Landesvorsitzende Angelika Jahns von den Kyffhäusern Warmenau rät sogar, auch im Februar alles abzublasen: „Das Gesundheitsrisiko für unsere Mitglieder ist einfach zu groß.“ Jahreshauptversammlungen kann man verschieben, auch einige Monate: Jahreshauptversammlungen könne man verschieben, auch einige Monate. Rechtlich sei das kein Problem, erklärt Angelika Jahns. Schlimmer sei, dass Geselligkeit und persönlicher Kontakt durch Corona verloren gehe: „Unsere Mitglieder sind sehr traurig darüber.“ Um ihnen eine Freude in der trüben Zeit zu bereiten, verteilten die Kyffhäuser in Warmenau vor Weihnachten kleine Geschenke mit Gruß. Das ersetze natürlich keinen persönlichen Kontakt, weiß Angelika Jahns. Um den zu halten, telefoniere man. Die Warmenauer Kyffhäuser haben außerdem eine Whats-App-Gruppe eingerichtet. Damit erreicht der Verein aber nicht alle Mitglieder, denn nicht alle haben das dafür nötige Smartphone. An Skypen, Zoom oder anderen Online-Plattformen sei gar nicht zu denken. Das sei für viele Senioren technisch zu kompliziert. In den warmen Sommermonaten fanden die Chorproben draußen statt: Auch im Deutschen Amateur-Radio-Club (DARC) mit im Wasserturm im Fallersleben gibt es viele ältere Mitglieder. Um in Kontakt zu bleiben, nutzten sie nicht nur Skype, sondern funken. „Das funktioniert“, sagt der erste stellvertretende Vorsitzende Jürgen Koch. Über Skype wollte der MGV Sülfeld mit seinem Pop&Gospelchor Klangfarben und dem Männergesangverein seine Proben abhalten. „Das wollen die jüngeren Mitglieder des Gospelchores nicht, sie möchten sich lieber persönlich treffen“, erzählt der Vorsitzende Peter Duschnig. Weil es drinnen am Anfang der Pandemie nicht erlaubt war, fanden die Proben in den warmen Monaten draußen statt. Die TSG Mörse muss wahrscheinlich die Jahreshauptsammlung verschieben: Als es kalt wurde, fanden die Mitglieder corona-konforme Räume: Der Männergesangverein ging in die Ehmer Sporthalle, der Gospelchor in den Hoffmannhaus-Saal. Duschnig geht davon aus, dass der Verein diese Alternativen auch weiterhin benötigt. Dass Corona nun auch die Jahreshauptversammlung erst mal auf Eis legt, findet er nicht so tragisch. „Die holen wir so bald wie möglich nach.“ Vorstandswahlen sind erst 2022 fällig. Dieses Glück hat die TSG Mörse nicht. Sie sucht schon seit 2018 einen Vorsitzenden. Auf der Jahreshauptversammlung 2020, die im März sein sollte, wollte sie einen Nachfolger für Michael Voß finden. Wegen Corona fand die Versammlung erst im Oktober statt – einen Vorsitzenden fand sie nicht. Der Vorstand führt deshalb weiterhin die Geschäfte. Das bleibt wahrscheinlich noch länger so. Michael Voß, der jetzt die Pressearbeit in der TSG macht, geht davon aus, dass die „turnusmäßige Jahreshauptversammlung im März nicht stattfindet“. Wegen Corona. So oder so: Ein möglicher Vorsitzender sei sowieso nicht in Sicht. Lesen Sie auch TSG Mörse sucht immer noch einen neuen Vorsitzenden Singen trotz Corona: Wolfsburger Chöre brauchen große Probenräume Von Sylvia Telge