Kurz vor dem Jahresende nahm sich Bärbel Weist, Ortsbürgermeisterin von Fallersleben, Zeit, um Bilanz zu ziehen. Und die fällt positiver aus als gedacht: „Es gab zwar 2018 eine Menge Ärger, der Arbeitsaufwand war enorm und hat viele Nerven strapaziert, aber es hat sich auch vieles getan“, resümiert sie. „Das Jahr war nicht nur wegen der großen Hitze ein besonderes.“
Fehlender Parkraum sorgt für Ärger
Der Jahrhundertsommer zeigte auch in Fallersleben zwei Seiten: Dem Freibad bescherte er schon am 8. August den 100.000. Besucher, die Fahrstühle am Bahnhof blieben dafür laut Weist noch häufiger stecken als sonst. Hitzige Diskussionen über den Abbruch historischer Gebäude gab’s schon ohne Sonne und mit ihr dann im Sommer erst recht. Eine Folge ist die neue Erhaltungssatzung. „Beschlussfassung soll Anfang 2019 erfolgen“, so Weist.
Weitere Stressfaktoren waren der fehlende Parkraum und Poller in der Hoffmannstraße, das Verlegen von Leitungen am Kleekamp, ein Ratsbeschluss zur Vorbereitung eines Büro-Baus in den „Westerlingen“ und die Umwandlung einer Obstbaumwiese in Bauland. Herausforderungen stellen Bauarbeiten in Sülfeld an der Sporthalle und der Schleuse dar (WAZ berichtete).
Neue Gesichter in wichtigen Ämtern
Personell veränderte sich einiges: Die evangelische Kirchengemeinde begrüßte ein neues Pastorenpaar, die katholische verabschiedete Pfarrer Oliver Lellek, Maren Körber übernahm die Leitung des Schwefelbads, Sascha Knetsch die des Gymnasiums und der Vorstand des Elternvereins für den Aktivspielplatz ist ebenfalls neu.
Große Freude: Rathaus und Hoffmannhaus sind fertig
Grund zur Freude im Frühjahr 2018: Das Fallersleber Rathaus war endlich fertig – und auch der Saal des Hoffmannhauses konnte nach zweieinhalb Jahren wieder eröffnet werden. Weist fand später noch mehr Gründe zur Freude: das neue Familiennest in der Mozartstraße, der Radweg zwischen Sülfeld und Ehmen, neue Geräte für Spielplätze, ein Bronze-Hoffmann vom Blickpunkt, Jubiläen vieler Vereine und der Kirche in Sülfeld, eine große Spendenbereitschaft für die historische Handdruckspritze der Feuerwehr sowie etliche sportliche Erfolge – darunter eine Goldmedaille für die Sülfelderin Schützin Vanessa Seeger bei den Olympischen Jugendspielen in Buenos Aires.
Fallersleben soll buchstäblich aufblühen
Weist: „Mein Dank gilt allen, die sich engagiert, eingebracht oder interessiert haben. Ich hoffe, dass die 1500 Blumenzwiebeln, die Mitglieder des Ortsrates, Blickpunktes, der WMG und der Bürgerschaft gepflanzt haben, im Frühjahr des Jahres 2019 blühen und ein positives Signal sind.“ Ein positives Signal zum Beispiel für die Fertigstellung des Schulzentrums und die Rückkehr der Oberstufe sowie für Parkplatz- und Radwegkonzept.
Von Andrea Müller-Kudelka