Sandkamp/Wolfsburg: Musiker Maurizio Menendez Cina bringt erstes Album heraus

Er nennt sich „Sandkamper“, macht seit Jahrzehnten Musik, jetzt hat Maurizio Menendez Cina sein erstes eigenes Album herausgebracht: „Narzissmus“. Die Musikrichtung lässt sich am besten dem Grunge, Stoner Rock, Doom Metal der 90er zuordnen. Genauso sperrig und mehrdeutig wie der Titel der EP ist, sind auch die Texte der deutschsprachigen Songs, die der Wolfsburger alle selbst geschrieben hat. Menendez ist total stolz auf sein Debütwerk: „Es ist komplett in Eigenproduktion entstanden.“ Sandkamper nennt er sich übrigens, weil er in Sandkamp viele Jahre ein Studio hatte, das leider abgebrannt ist. Alle Songs auf dem Album sind selbst geschrieben. In den Texten rechnet der leidenschaftliche Musiker, der im Hauptberuf Lehrer an der Oberschule ist, mit der heute weit verbreiteten Selbstverliebtheit gnadenlos ab. Nicht nur die Texte sind von ihm. Vom Einspielen der Instrumente, Einsingen der Vocals über den Mix bis zum Mastern – alles hat der „Sandkamper“, der in der Nordstadt wohnt, selbst gemacht. Unterstützung von Musikerkumpels: Ein bisschen Unterstützung gab es aber doch – von guten Musikerkumpels: Für die Drums holte er sich den Schlagzeuger Daniel Eichholz (2Raumwohnung, Zafraan Ensemble, Berliner Philharmonie) ins Boot. Alex Lewin, Livemixer von Paul Kalkbrenner, hat die Drums dann aufgenommen. Das abschließende Gitarrensolo im Song „Ohne Erinnerung“ hat Enrico Antico (Squintalo-Gitarrist und Gitarrendozent in Berlin) eingespielt. Der Wolfsburger ist richtig zufrieden mit dem Erstlingswerk: „Mein Debütalbum ’Narzissmus’ ist ausnahmslos nach meinem Geschmack und ruft die Grunge-, Stoner Rock- und Doom Metal-Szene der frühen 90er zurück ins Leben“, erklärt Maurizio Menendez Cina. „Es ist das, was aus mir rauskam.“ Das Album ehre Bands wie Alice in Chains, Soundgarden oder auch die Böhsen Onkelz. Harte Gitarren, düstere Sounds: Harte Gitarren, düstere Sounds, die Texte sind „ selbst zerreißend“ und „introvertiert“. Es geht um Liebe, Identität, Freundschaft und eben Narzissmus. Die Songs sind keine leichte Kost, sagt der Wolfsburger. Und man müsse sich in die Songs reinhören. Schon als Teenager begeisterte er sich für Musik. Obwohl er aus einer nicht sonderlich musikalischen Familie stamme. Einige sind aber musikalisch: Sein Cousin Max Menédez Vázquez ist Musicaldarsteller und spielte bei „Footloose“ mit. Vorbild war der Patencousin: Ein Patencousin war für Maurizio das große Musiker-Vorbild. Der Wunsch: „Ich wollte immer Gitarre spielen.“ Außerdem singt Maurizio und war in allen Bands, in denen er spielte, fürs Texte schreiben zuständig. Zuerst machte Menendez das auf Englisch. Um richtig gute Texte zu schreiben, studierte der Wolfsburger Englisch. Doch irgendwann meinte der 42-Jährige, dass man ihn auf Deutsch vielleicht besser verstehen könnte. Deshalb der Wechsel zu deutschen Songs. Das Debütalbum krönt seine Musikerlaufbahn. Sein Wunsch für 2020 ist, das Erstlingswerk auf LP herauszubringen – finanziert über Crowdfunding. Und noch etwas hat sich der Wolfsburger vorgenommen – ein Singer-Songwriter-Album zu machen. Das soll deutlich softer sein als „Narzissmus“. Von Sylvia Telge

„Narzissmus“ - Wolfsburger Musiker „Sandkamper“ bringt sein erstes Album raus