Krummer Morgen in Heiligendorf: Wie geht es mit dem Lütjen Weg weiter?

Bei gutem Wetter wird der Lütjer Weg in Heiligendorf zum beliebten Ausflugsziel. Doch nicht nur Fußgänger trifft man auf dem Feldweg an, sondern auch jede Menge Autos – und nicht selten wird der Platz dann knapp. Mit dem Baugebiet Krummer Morgen könnte sich das Problem verschärfen, doch zumindest einen Lichtblick gibt es auch. „Manchmal ist es so schlimm, dass man sich alle halbe Minute umdrehen muss, weil wieder ein Fahrzeug von hinten angerast kommt“, beschreibt ein Anwohner, der sich dadurch sehr gestört fühlt. „Manche wollen sich wohl nicht die Reifen schmutzig machen, da muss man als Fußgänger immer in den Matsch steigen. Mit Hund, Kindern oder alten Menschen kann man den Weg kaum noch nutzen.“ Einziger asphaltierter Spazierweg: Dabei erfreut der Weg sich wachsender Beliebtheit. Spätestens seit Anfang der Coronapandemie, als Spazierengehen zum neuen Volkssport wurde. Denn der Lütjer Weg ist der einzige asphaltierte Feldweg, der aus dem Dorf führt. Für alle mit Kinderwagen, Inlineskates oder Kindern auf Laufrädern, Rollschuhen und Co. ist er damit die einzige Möglichkeit, auch nach Regenfällen trockenen Reifens spazieren zu gehen. Doch die Freude am Familienausflug wird nicht selten getrübt, wenn man alle paar Meter den matschigen Wegesrand ansteuern muss, weil ein Auto kommt. Das Problem ist auch Ortsbürgermeister Marco Meiners bekannt. Schon seit das Neubaugebiet Hasenmorgen entstanden ist, sei auf dem Weg viel los. „Es ist auch schwer zu unterscheiden, wer da lang fährt, weil er muss oder weil er es sich nur bequem macht“, so Meiners, der im Winter selbst mit dem Auto dort entlangfährt, um beim Hofautomaten der Töpperwiens einzukaufen. „Das letzte Stück wird problematisch bleiben“: Wenn auf der anderen Seite des Weges das nächste Baugebiet aus dem Boden schießt, dürften zwar noch mehr Wegenutzer dazukommen. Doch sei gerade dann auch Abhilfe in Sicht: Der Lütje Weg wird dann nämlich zweispurig ausgeweitet und bekommt beiderseits einen Fußweg und Parkbuchten – zumindest bis zum Anfang der offenen Felder. „Da machen wir uns nichts vor, das letzte Stück wird wohl auch weiterhin problematisch bleiben“, sagt Meiners. Dort könnte er sich Entspannung höchstens dadurch vorstellen, dass der Landwirt Töpperwien seinen Hofautomaten versetzt und näher am Dorf aufstellt. Lesen Sie auch Krummer Morgen: So soll das Neubaugebiet in Heiligendorf aussehen Baugebiet „Krummer Morgen“ in Heiligendorf: Im Frühjahr soll die Erschließung beginnen Hasenmorgen Heiligendorf: Bewohner können Heizkosten einsparen Das ist aber nicht so einfach, nicht nur, was das Auffüllen und die Stromzufuhr angeht: „Zu dem Automaten gehört auch eine Umbauung, da müsste erst einmal eine Erlaubnis beantragt werden“, sagt Betreiber Eike Töpperwien. Er setzt deshalb eher auf Rücksichtnahme: „Ich weiß, dass manche da zu schnell fahren. Aber wenn sich alle an Tempo 30 halten, sollte es eigentlich keine Probleme geben.“ „Anständige Geschwindigkeit“ als Vorschlag zur Güte: Dem verärgerten Anwohner, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, wäre Schritttempo zwar noch lieber, am besten für Autos, Trecker und Fahrräder gleichermaßen. Aber generell sei eine „anständige Geschwindigkeit“ schon der beste Weg, für friedliches Miteinander zu sorgen. Denn darauf verzichten, gelegentlich selbst mit dem Auto zum Eierholen zu fahren, möchte er dann auch wieder nicht. Von Frederike Müller