Kästorf: Ärger um Alkoholexzesse und Randale in alter Holzhütte

Die Rabauken hatten entweder eine Axt oder eine Machete dabei und ließen ihre ungezügelte Wut an einer großen Eiche aus. Der Baumstamm, etwa 30 Zentimeter stark, wurde so malträtiert, dass er bei entsprechendem Wind umzukippen drohte. So geschehen vom 6. auf dem 7. März in der Folge von Alkoholexzessen in Kästorf. Die Feuerwehr musste die stattliche Eiche fällen, um Gefahren von einem benachbarten Wohnhaus abzuwenden. In der öffentlich und digital durchgeführten Sitzung des Ortsrats Kästorf-Sandkamp machten drei aufgebrachte Kästorfer Bürger nicht zu ersten Mal ihrem Zorn über Gruppen von jungen Männern Luft, die im Ort nicht nur für Ärger, sondern auch für Ängste sorgen. Kinder trauten sich nicht mehr auf den Spielplatz, aktive Mitglieder der Kästorfer Feuerwehr wurden beim Dienstsport tätlich angegriffen, als sie ein offenes Feuer der üblen Clique beanstandeten. Bis spät in die Nacht herrscht hier reges Treiben: Schauplatz des skandalösen Treibens ist eine Holzhütte in dem Wäldchen am Kästorfer Schießheim, Treffpunkt für zahlreiche Jugendliche, die teilweise aus Kästorf, überwiegend aber von außerhalb mit ihren Fahrzeugen anreisen. Im Gepäck Kisten und Kästen voller Alkohol, der in großer Runde konsumiert wird. Bis spät in die Nacht herrscht hier reges Treiben, wobei kaum Fragen offen bleiben, was sich in den Fahrzeugen sonst so abspielt. Die Folgen der stundenlangen Trinkexzesse sind am nächsten Morgen zu besichtigen. Drei benachbarte Anlieger, die aus ihre Namen nicht veröffentlicht haben möchten, waren gemeinsam gekommen, um dem Ortsrat nicht nur Fakten zu schildern, sondern auch entsprechende Fotos vorzulegen. Spaziergängern präsentieren sich im Wäldchen am Schießheim dabei höchst unappetitliche Ansichten: Menschlicher Kot und Toilettenpapier. Zerschlagene Flaschen, Glasscherben in und an der Hütte, Zielübungen mit Flaschen auf die Wände des Schießheims. Nachbarn: „Es ist höchste Zeit, dieses Riesenproblem in den Griff zu bekommen“: „Es ist höchste Zeit, dieses Riesenproblem in den Griff zu bekommen“, fordern die Nachbarn Sie gehen davon aus, dass es in den Wintermonaten sogar noch relativ ruhig war. „In der wärmeren Jahreszeit erwarten wir Trinkgelage in noch extremerer Form“, hieß es. Ganz gefährlich werde es jedenfalls wenn man die jungen Männer auf ihr Tun anspreche. Dass den drohenden Gesten auch Taten folgen würde, stehe außer Zweifel. Dem Ortsrat ist das Thema bekannt. Ortsbürgermeister Francescantonio Garippo (SPD) berichtete von Ortsterminen mit der Polizei und einer zeitweilig trügerischen Ruhe. Jetzt müsse gehandelt werden. Als wirksamste Maßnahme erachtet der Ortsbürgermeister den Abriss des Pavillons, damit der Treffpunkt der Gruppen verschwinde. Eventuell könne das Holzhäuschen an einem geeigneteren Platz wieder aufgebaut werden. Lesen Sie auch Schon wieder: Feuerteufel in Sülfeld schlägt erneut zu CDU-Fraktionssprecher Lars Kreipke ist überzeugt, dass an dieser Stelle nicht nur Trinkgelage, sondern hier auch ein klassischer Drogenhandel stattfinde. Kreipke und Michael Dudek (CDU) sprachen davon, dass sich ihre Kinder nicht mehr auf den benachbarten Spielplatz trauten. Kreipke: „Es ist lobenswert, dass mutige Bürger hier ihre Stimme erheben.“ Dudek, stellvertretender Kästorfer Ortsbrandmeister, schilderte den eingangs erwähnten Angriff auf Feuerwehrleute. Er hat den Baum gesehen, der von den Chaoten schwerst geschädigt wurde. „Bei stärkerem Wind wäre die Eiche unweigerlich umgekippt und auf ein Wohnhaus in unmittelbarer Nähe gestürzt“, sagte Dudek. Glück, dass dieser mögliche Schaden durch aufmerksame Bürger rechtzeitig verhindert wurde. Franco Garippo abschließend: „Hier werden nicht nur Einwohner durch betrunkene Randalierer belästigt, hier werden durch Glasscherben sogar Kinder gefährdet.“ Es müsse schnell und rigoros gehandelt werden. Von Burkhard Heuer