Feuer in Fallersleben: Familie Tsompanidis hat alles verloren

Familie Tsompanidis hat alles verloren. Kleidung, Möbel, Erinnerungen und alle wichtigen Dokumente sind Opfer des Feuers in der Fallersleber Altstadt geworden. Ihre Wohnung befand sich über dem indischen Restaurant in der Bahnhofsstraße, das Fachwerk ist jetzt eine riesige, einsturzgefährdete Ruine. Freunde sammeln Spenden für die noch unter Schock stehende Familie. Aktuell wohnen Panagiotis und Vasiliki zusammen mit ihren beiden Kindern Theologis (17) und Danai (14) bei „Athos“-Chef Herkules Pantazis und seiner Frau Elena in der Wohnung der Schwiegermutter über dem griechischen Restaurant in Vorsfelde. „Alle unsere Unterlagen sind verbrannt“, sagt Vater Panagiotis. Die vier sind griechische Staatsbürger und brauchen jetzt neue Ausweisdokumente. Verbrannt sind alle wichtigen Papiere wie Geburtsurkunden, EC- und Gesundheitskarten und vieles mehr. Das bedeutet viel Papierkrieg. Familie Pantazis ist auch dabei behilflich. „Wir haben Kontakt zum Konsulat aufgenommen“, sagt Herkules. „Wichtig ist, dass alles gesund sind. Den Rest bekommen wir hin“, so der griechische Gastronom. Lesen Sie auch Teja Schönberger sah seine Immobilie abbrennen: „Das tut sehr weh ...“ Maria Stailkou, ebenfalls eine Freundin der Familie, hat noch am Samstag über ihre Facebook-Seite zum Spenden aller möglichen Dinge aufgerufen. Am Samstagnachmittag kam schon so viel zusammen, dass aktuell keine Sachspenden benötigt werden. Auch hat sie ein Paypal-Konto geteilt, dass dem Sohn der Familie gehört, damit Menschen Geld spenden können. „Es ist alles seriös und kommt nur der Familie zu Gute“, betont Maria Stailkou, weil sie schon einige Anfragen von Zweiflern bekam. Wer helfen möchte, kann sie unter Tel. 0172 9185071 erreichen. Oder spenden an: Panagiotis Tsompanidis, IBAN: DE58250500000200942019; BIC : NOLADE2HXXX. Während der Schock bei Mutter und Tochter noch tief sitzt, versuchten Vater und Sohn schon am Wochenende alles Nötige zu organisieren. Unter anderem fehlten wichtige Medikamente, die galt es noch am Samstag zu besorgen. Auch der Schlüssel des Familienautos ist verschollen. Die Nacht des Feuers werden die Tsompanidis vermutlich lange in Erinnerung behalten: In Pyjama und barfuß verließen sie schleunigst das Haus, als der Qualm im Treppenhaus ihnen allen die Sicht nahm. „Aber die Feuerwehrleute haben sich wirklich gut um uns gut gekümmert“, sagen sie. Von Claudia Jeske