Fallersleben: Online-Gottesdienst am Valentinstag wegen Corona

Am Sonntag, 14. Februar, ist Valentinstag. Der Tag der Liebenden, Verliebten und miteinander Verbundenen. Aus diesem Anlass gab es in Fallersleben schon immer lebendige Gottesdienste mit viel Musik. So auch in diesem Jahr – trotz Corona. Das Besondere diesmal: Die Pärchen treffen sich am Sonntag, 14. Februar, um 17 Uhr in einem Online-Gottesdienst mit Hilfe des Programms „Zoom“. Anders als bei Livestreams oder Aufzeichnungen erlaubt Zoom einen Austausch zwischen den Gottesdienst-Teilnehmern. Und das ist laut Pastor Tilman Heidrich, der den Gottesdienst zurzeit vorbereitet, sehr gewünscht. „Wir haben Ideen, dass die Menschen sich beteiligen und nicht nur konsumieren“, so Heidrich. Beim Online-Gottesdienst sehen die Wolfsburger die Kirche: Dafür sollen die Gottesdienst-Teilnehmer einen Faden oder ein Band bereithalten, eine Kerze aufstellen und Sekt kaltstellen. „Der Gottesdienst soll die Menschen auf gute Gedanken bringen, sie können gesegnet werden und auf die Liebe anstoßen“, erklärt der Pastor. Der Link ist am Sonntag ab 14 Uhr auf michaelis-kirche.de zu finden. Wer den Gottesdienst besuchen will, kann sich mit einem Laptop oder Smartphone vom heimischen Sofa oder Esstisch dazuschalten. Heidrich sitzt zuhause an seinem Schreibtisch, da es in der Kirche keinen W-Lan-Empfang gibt. Dennoch sehen die Wolfsburger die Michaeliskirche. Heidrich hat nämlich ein Foto gemacht und es als Bildschirmhintergrund eingestellt und das Bild auch an die Gemeindevertreter, die lesen oder singen, weitergegeben. „Somit ist der kirchliche Charakter vorhanden“, merkt Heidrich an. Zoom-Teilnehmer können bei ausgeschaltetem Mikrofon mitsingen: Die festliche Stimmung wird vermutlich auch durch die Musik in die heimischen Wohnzimmer übertragen. Für den Online-Gottesdienst wurden Lieder vorproduziert, die dann abgespielt werden. „Die Zoom-Teilnehmer können gerne laut mitsingen, jedoch sollte das Mikrofon dann ausgeschaltet sein“, sagt der Fallersleber Pastor. Für Pastor Tilman Heidrich und seiner Frau Birgitt Punsch-Heinrich wird es nicht der erste Gottesdienst per Zoom sein. Das Pastorenehepaar ist für die Michaelisgemeinde in Fallersleben und St. Petri in Mörse zuständig. Für die Gemeinden haben sie bereits am Sonntag, 7. Februar, Zoom-Gottesdienste angeboten. „Es war eine spontane Aktion wegen des Schnee-Wetters, da sich die Menschen nicht auf den Weg machen sollten“, erklärt Heidrich. Und hinzu käme auch noch Corona. Lesen Sie auch Ökumene: Kirchen in Wolfsburg bieten Trauer- und Hoffnungskapelle in der Christophoruskirche an Lockdown: Wolfsburgs Friseure sind über Wiedereröffnung am 1. März erleichtert Fallersleber Pastor Tilman Heidrich bildet sich für Zoom-Gottesdienste fort: Bei dem „Probelauf“ aus Fallersleben waren 34 Besucher, in Mörse 22 Besucher, dabei. Da die Gottesdienste laut Heidrich gut ankamen und das Wetter weiterhin für glatte Straßen sorgt, haben sie sich auch für den Valentinstag im Online-Format entschieden. Virtuelle Gottesdienste aus Wolfsburg werden in Zukunft vermutlich häufiger stattfinden, da die evangelische Kirche bundesweit solche Aktionen unterstützt. „Ich nehme an einer Online-Fortbildung für Zoom-Gottesdienste teil, um noch mehr Ideen für mögliche Gottesdienste zu bekommen“, sagt Pastor Heidrich. Von Ann Kathrin Wucherpfennig