Ehmen: Jürgen Apitzsch baut mit Nachbarn vier Meter hohen Schneemann für guten Zweck

Es sollte der größte Schneemann in Ehmen werden. Mit 4,20 Metern ist Schneedame Paula die Größte. Nicht nur optisch. Mit ihr schaffte es Jürgen Apitzsch, stolze 900 Euro für den Krebs-Förderverein „Heidi“ zu sammeln. Zusammen mit Nachbarn aus dem Kreuzkamp-Wendehammer baute er die XXL-Figur innerhalb von drei Tagen – auch wenn ihr jetzt das Tauwetter zusetzt... Apitzsch freut sich über die hohe Spendensumme. „Damit hätte ich nicht gerechnet“, sagt der 61-Jährige. Er war selbst an Krebs erkrankt, hat aber alles gut überstanden. Danach stand für den ohnehin schon sehr engagierten Wolfsburger fest: Er möchte noch mehr Menschen in Not helfen. Jürgen Apitzsch wollte den größten Schneemann in Ehmen bauen: Als die Wolfsburger ILCO-Sprecherin Anne Cordes zum Weltkrebstag am 4. Februar zu Spendenaktionen aufrief, kam ihm die Idee mit dem XXL-Schneemann. Dass er gerade einen Schneemann bauen wollte, hat Gründe: Zum einen wollte er etwas für Kinder tun – denn die mögen ja bekanntermaßen Schneemänner. So sieht Paula aus: Als Kind hatte er außerdem selbst mal einen riesigen Schneemann gebaut, der sogar eine Schneefrau hatte. An die vielen strahlenden Augen – inklusive seiner eigenen – kann sich der 61-Jährige noch gut erinnern: „Deshalb stand für mich fest, den größten Schneemann Ehmens zu bauen.“ Am vergangenen Freitag ging’s los. Die Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg ist der Hauptsponsor des Projektes: Damit sein Projekt Geld bringt, suchte sich der Ehmer die Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg als Hauptsponsor. Die sagte zu, wenn Apitzsch es schafft, einen 400 Zentimeter hohen Schneemann zu bauen, zahlt sie 500 Euro. Plus Sonderprämie, wenn er noch größer wird. Er wurde größer und es gab 600 Euro. Edeka-Markt Fechner, Spitzweg-Apotheke sowie die LVM-Versicherung Wöhler sind weitere Sponsoren. Apitzsch gab dem Projekt den Namen „Schneemann 400“. Einen vier Meter großen Schneemann zu bauen, war nicht einfach. Der Schnee war sehr pulverig und backte deshalb nicht gut. Bevor die Anwohner aus dem Kreuzkamp zur Tat schritten, informierte sich Apitzsch erst mal im Internet über ähnliche Projekte. Er entwarf einen genauen Plan. Reichlich Schnee-Erfahrungen aus dem Sibirien-Aufenthalt: Damit die Figur stabil ist, bauten die tatkräftigen Helfer Bretter in die Schneekonstruktion ein. War ein Teilbereich fertig, wurde er mit dem Wasserschlauch abgespritzt. Das Wasser fror bei den Minusgraden, das sorgte für zusätzliche Festigkeit. Wie man mit Schnee und Eis umgeht, weiß Jürgen Apitzsch aus seiner Zeit bei VW: „Ich habe vier Jahre in Sibirien gearbeitet.“ So wuchs der Schneemann Zentimeter um Zentimeter. Irgendwann mussten die Helfer wegen der Höhe Leitern einsetzen. Damit der Kopf nicht abfällt, bekam „Paula“, so tauften die Kreuzkamp-Anwohner die Figur, einen Stab als Hals. Die Haare sind Tannenzweige, die Knöpfe Grillkugeln. Außerdem bekam Paula einen Schneejungen an die Seite: Benni. Lesen Sie auch Kunstvoll, witzig und kreativ: So sehen die Schneefiguren der AZ-Leser aus Sport im Schnee: Verwaltung legt Skilanglaufloipen im Wald Wolfsburg an Winter in Wolfsburg: Bei nicht geräumten Wegen droht ein Bußgeld Nach drei Tagen war die Figuren fertig. Noch stehen sie, obwohl Tauwetter einsetzt. Wer das Projekt unterstützen möchte: Verein „Heidi“für krebskranke Kinder, Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg, IBAN: DE44 269 513 110 0318 022 00, BIC: NOLADE21GFW. Stichwort: Schneemann 400. Von Sylvia Telge