Corona: Besuchsverbot in Wolfsburger Pflegeheimen bleibt vorerst

Alte Menschen in Pflegeheimen vereinsamen. Für sie ist die Isolation schwer zu ertragen. Die Zuwendung von Angehörigen fehlt in Zeiten von Corona. Das Land Niedersachsen hatte eine Lockerung der Besuchsverbots in Pflegeheimen unter Auflagen vorgesehen. In Wolfsburg nimmt man davon jedoch zunächst Abstand. Nach Gesprächen mit Wolfsburger Pflegeeinrichtungen, war man sich zwar einig, sobald wie möglich Besuche wieder zuzulassen, „noch aber halten wir dies mit Blick auf das Infektionsgeschehen nicht für sinnvoll und bitte alle Bewohner und Angehörigen dafür um Verständnis," so Sozialdezernentin Monika Müller. Lockerung des Besuchsverbots nur unter strengen Auflagen: Der Grund: Voraussetzung für eine Lockerung des Besuchsverbots ist, dass jede Einrichtung ein Hygienekonzept erstellt. So soll ein geschützter Kontakt zwischen Bewohnern und Besuchern sichergestellt werden. Aber: Der Forderung eines Hygienekonzepts, „kann auf Grund der schon am Limit arbeitenden Einrichtungen kurzfristig nicht sichergestellt werden“, heißt es von Seiten der Stadt. Dass „Wolfsburger Alten- und Pflegeheime zuverlässige Hygienekonzepte haben, sei auf Nachfrage bestätigt worden“, teilt Peter Kassel, Fraktionssprecher der CDU-Fraktion in einer Mitteilung mit, „deshalb sollten auch die Besuche von Angehörigen unter Voraussetzung der Schutzmaßnahmen möglichst schnell zugelassen werden.“ Zu wenig Schutzausrüstung erschwert die Situation: Ein weiteres Problem ist jedoch, die mangelnde Schutzausrüstung. Einmalig zu nutzende Ausrüstung müsste jeweils vom Besucher gekauft werden, so die Stadt. Größere Anteile der Schutzausrüstung müssten jedoch für die Bedarfe der Heime reserviert werden. Menschen haben trotz Besuchsverbot Kontakt zu Angehörigen: Als „überlebenswichtig“ für pflegebedürftige Heimbewohner bezeichnete Angelika Jahns (CDU), Mitglied im Sozialausschuss, den persönlichen Kontakt zu Angehörigen. Dass, „die vollständige soziale Isolation der Heimbewohner schnellstmöglich aufgehoben wird“, betont Ludmilla Neuwirth (CDU), Vorsitzende des Sozialausschusses. Die Heimbetreiber wiederum weisen darauf hin, dass die Besucher trotz des Besuchsverbotes nicht automatisch sozial isoliert seien. Es fände täglich ein vielfacher Kontakt zwischen Bewohnern und Mitarbeitern statt. Und: Heimbetreiber ermöglichen schon jetzt auf meist digitalem Wegen, einen Kontakt zwischen Bewohnern und Angehörigen:„Teilweise telefonieren die Bewohner täglich mit ihren Angehörigen, es wird außerdem Facetime oder Skype genutzt“, so die Stadt. Besuche von Angehörigen: Wie können sie geregelt werden? Laut der Stadt diskutieren die Beteiligten derzeit verschiedene Modelle zur Besuchsregelung. Doch wie könnten Besuche in der Praxis in Zukunft geregelt werden? Die Diakonie prüft derzeit in ihren Einrichtung, „ob es ’besonderere Örtlichkeiten’ für den Publikumsverkehr geben könnte. Dort sollen Spuckschutz-Wände aus Plexiglas aufgebaut werden. An der Rezeption des Betreuten Wohnens im Seniorenzentrum St. Elisabeth sei eine solche Schutzwand bereits aufgebaut worden. Bodenmarkierungen und Absperrband sollen an die Abstandsregeln erinnern", heißt es in einer Pressemitteilung. Einen Besucherplan schlägt Jahns vor. „Heime könnten Termine vergeben.Und Besucher und Angehörige treffen sich mit Wahrung des Sicherheitsabstandes in gesonderten Räumen oder in Zelten auf dem Außengelände der Heime“, so Jahns. Träger: Erst mit Aktivitäten innerhalb der Einrichtung beginnen: Die Heime sehen jedoch, vor einer Öffnung nach Außen, zunächst die Wiederaufnahme gemeinschaftlicher Aktivitäten innerhalb der Heime als den nächsten sinnvollen Schritt an. Bis zum 6. Mai werde jedoch nach „Lösungen für die Sicherstellung eines geschützten Kontakt gesucht“, so die Stadt. Besuche von Angehörigen bei Menschen, die sich im Sterbeprozess befänden, seien in Absprache mit der jeweiligen Einrichtung jedoch möglich. Lesen Sie auch: Coronavirus: Neuigkeiten und aktuelle Entwicklungen aus Wolfsburg und Umgebung erfahren Sie hier. Schutzmaskenpflicht: Wolfsburger Geschäfte öffnen wieder Auf Spenden angewiesen: Tiergehege Wolfsburg soll erhalten bleiben Solidarität: So unterstützen Wolfsburger die Reitbahn Frank Millionen-Einbußen: Wolfsburgs Tochtergesellschaften droht der Corona-Kollaps Wegen Corona: Diese Veranstaltungen fallen in Fallersleben aus Wegen Corona: Gleich drei große Feste in Vorsfelde fallen aus Wolfsburgs Gastronomen warten weiter auf Corona-Lockerungen VW-Aufholjagd im Reich der Mitte? China-Chef ist „vorsichtig optimistisch“ Wirtschaft in Corona-Krise: Stadt Wolfsburg zahlt erste Soforthilfen aus Dauer-Themenseiten: Corona-Liveticker: Aktuelle Lage in Wolfsburg im Überblick Corona-Themenseite: Aktuelle Artikel und Neuigkeiten aus Wolfsburg Das sind Wolfsburgs Corona-Helden Von Nina Schacht

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