Jugendfeuerwehren im Kreis Gifhorn sammeln wegen Corona in diesem Jahr keine Weihnachtsbäume ein

In einigen Orten gibt es diese Tradition fast so lange, wie es dort Jugendfeuerwehren gibt: das Einsammeln der ausgedienten Weihnachtsbäume durch die Nachwuchsbrandschützer. Doch wegen Corona fällt die Aktion in diesem Jahr in den meisten Orten aus. Die Firma Remondis muss einspringen. Beispielsweise in Wesendorf und Wagenhoff. Dort wären im Januar die Mitglieder der Wesendorfer Jugendwehr unterwegs gewesen, hätten abgeschmückte Bäume und auch die eine oder andere Spende eingesammelt. Die Bäume waren eigentlich für das kommende Osterfeuer bestimmt. Doch das muss mangels Brennmaterial nicht ausfallen – falls es denn angesichts der Corona-Pandemie überhaupt stattfinden darf. „Dann fällt das Feuer 2022 eben entsprechend größer aus.“: „Wir hoffen natürlich, dass die Corona-Lage ein Osterfeuer zulässt“, sagt Florian Schilling. Bäume dafür zum Verbrennen gebe es noch genügend aus der Sammlung Anfang 2020. „Die liegen noch auf dem Sammelplatz – denn 2020 durften wir die Bäume noch abholen, aber dann fielen die Osterfeuer aus. Material ist also da“, erklärt der Wesendorfer Ortsbrandmeister. Und falls es auch in diesem Jahr kein Osterfeuer geben wird, aber das Baumsammeln im Januar 2022 wieder erlaubt ist? „Dann fällt das Feuer 2022 eben entsprechend größer aus“, sagt Schilling. Anders sehe das bei den Einnahmen der Jugendwehr durch die Spenden beim Baumsammeln und durch den Getränkeverkauf beim Osterfeuer aus. „Die sind weg, aber die Welt geht davon auch nicht unter“, so Schilling. Ähnlich wie in Wesendorf steht es bei der Jugendfeuerwehr in Rötgesbüttel. Auch hier sammelt die Jugendfeuerwehr in diesem Jahr keine Bäume ein. Stichwort Osterfeuer: „Wir haben noch etwas Brennmaterial aus der Sammlung Anfang 2020 liegen“, verrät Norbert Knorr, Pressesprecher der örtlichen Feuerwehr. Er geht allerdings davon aus, dass es auch in diesem Jahr eher kein Osterfeuer geben dürfte – denn immerhin sei das eine Großveranstaltung mit schon mal 300 Besuchern, und bis Anfang April sei es nicht mehr lange hin. „Aber wenn es doch erlaubt wird, dann fällt es eben etwas kleiner aus.“ Brennen könnte es auf jeden Fall – wenn Corona es zulasse. Wegfall der Einnahmen ist für die Jugendwehren ein großer Einschnitt: Der Ausfall der Baumsammelaktion sei der Sicherheit der Nachwuchsbrandschützer, aber auch der Bürger geschuldet. „Da kommen oft Bürger, um Spenden für die Arbeit der Jugendwehr zu übergeben“, berichtet Knorr – doch das mache in diesem Jahr möglicherweise das Einhalten von Abstandsregeln schwierig, bittet er die Rötgesbütteler um Verständnis. Von den Spenden würde beispielsweise Ausrüstung gekauft. Auch Familien von Mitgliedern würden unterstützt, die beispielsweise die Kosten für Zeltlager nicht alleine stemmen könnten – hier sei jetzt verstärkt der Förderverein gefragt, denn: „Dass die Einnahmen aus den Spenden und der Ausrichtung des Osterfeuers für die Jugendwehr wegfallen, ist schon ein großer Einschnitt“, sagt Knorr. Die Bäume in Wesendorf werden übrigens am 21. Januar von Remondis abgeholt, die Bäume in Wagenhoff am 19. Januar. In Rötgesbüttel erfolgt die Abfuhr am 2. Februar. Die Termine für alle anderen Orte finden sich im Abfuhrkalender des Landkreises sowie auf der Landkreis-Homepage www.gifhorn.de. Von Thorsten Behrens