„Zunächst einmal bin ich absolut dankbar für solche Spiele wie heute. Dankbar natürlich auch, was das Ergebnis betrifft, dass wir kurz vor Schluss das Ergebnis unentschieden gestaltet haben. Und dankbar bin ich auch, dass wir nicht alle Spiele so bestreiten wie gegen Österreich, weil ich es gut finde, wenn wir wie gegen Polen auf Schwierigkeiten stoßen“, sagte der Bundestrainer nach dem 2:2 (0:0) am Dienstagabend.
Beim Härtetest für die zu Testzwecken auf vielen Positionen umformierte deutsche Fußball-Nationalmannschaft in der neuen EM-Arena von Danzig hatte Löw für den Ernstfall in neun Monaten „wichtige Erkenntnisse“ sammeln können. „Klar haben einige Spieler nicht die Glanzleistung abgerufen, aber ich bin nicht unzufrieden, weil ich bei jedem Spieler den Willen gesehen habe, die Rückstände wieder zu egalisieren und das Spiel nicht aus der Hand zu geben. Auch wenn manche Dinge nicht geklappt haben.“
Vier Tage nach der 6:2-Gala gegen Österreich, durch die das EM-Ticket gebucht wurde, war beim Ortstermin am Ostseestrand viel Sand im deutschen Fußball-Getriebe. Löw erfreute aber der Wille des Teams, einen zweimaligen Rückstand aufzuholen. Die Führungstreffer der bei Borussia Dortmund aktiven Polen Robert Lewandowski (54. Minute) und Jakub Blaszczykowski (90.+1/Foulelfmeter) wurden durch die Treffer von Toni Kroos (68./Foulelfmeter) und Cacau (90.+4) egalisiert. Das DFB-Team verpasste damit zwar den möglichen 50. Sieg unter Löw, verhinderte aber auch in letzter Sekunde die erste Auswärtsniederlage seit dem 1. März 2006 beim 1:4 in Italien.
„Die Mannschaft muss immer mit 100 Prozent Konzentration, Laufbereitschaft und Leidenschaft spielen. Nach einer Qualifikation fällt aber die Anspannung ab, das ist normal“, sagte Kapitän Philipp Lahm. Die nächsten Partien stehen für die DFB-Auswahl zum Abschluss der glanzvoll geglückten EM-Qualifikation am 7. Oktober in Istanbul gegen die Türkei und vier Tage später in Düsseldorf gegen Belgien an.
dpa