Das vom US-Pharmakonzern Biogen entwickelte "Aducanumab" zerstört und entfernt Amyloid-Ablagerungen im Gehirn. Das berichtet jetzt das US-Fachjournal "Nature". Das sind toxische Proteine, die sich verklumpen und der Auslöser für Alzheimers sind. Bei einer ersten Studie an Patienten jenseits der 70 bekamen 103 von ihnen monatlich verschieden hohe Dosen von "Aducanumab" gespritzt, 40 weitere Testpersonen bekamen ein Placebo.
"Wirkung ist unvergleichbar hoch"
Nach einem halben Jahr wurden bei allen Gehirn-Scans vollzogen und die Testpersonen mussten einen Gedächtnistest machen. Studienleiter Alfred Sandrock berichtet über die Ergebnisse: "Diejenigen mit der höchsten Dosis des Medikaments hatten die größte Reduzierung von Amyloid-Ablagerungen. Bei der Placebo-Gruppe waren sie unverändert."
Bei allen Testpersonen, die "Aducanumab" bekommen hatten, litt das Erinnerungsvermögen weniger als bei der Placebo-Gruppe. Der Neurologe Professor Roger Nitsch von der Universität von Zürich, der die Studie mitbetreut hatte erläutert: "Die Wirkung dieses Medikaments ist im Gegensatz zu anderen Studien unvergleichbar hoch." Bis das Medikament auf den Markt kommt wird es aber noch Jahre dauern. Als nächstes sollen Tests mit einer größeren Anzahl von Testpersonen bis 2020 durchgeführt werden.
Von Dierk Sinderman, RND