Die Raumsonde „Rosetta“ trifft am Sonnabend den Asteroiden „Lutetia“, wie das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Katlenburg-Lindau bei Göttingen am Dienstag berichtete. Aus diesem Anlass sollen Fotos von dem Gesteinsbrocken mit rund 100 Kilometer Durchmesser geschossen werden.
Die Bilder und Daten hochpräziser Messgeräte sollen Forschern Erkenntnisse über die Anfänge des Sonnensystems vor mehr als vier Milliarden Jahren liefern. Auf der nördlichen Seite des Asteroiden wird ein Krater vermutet, auf „Lutetias“ Oberfläche könnten Metalle zu finden sein. Wegen seiner Größe gehen Wissenschaftler davon aus, dass er bislang nur selten mit anderen Himmelskörpern zusammengestoßen und noch weitestgehend unverändert ist.
„Rosetta“ wird nach Angaben der Europäischen Raumfahrtagentur ESA in Darmstadt mit einer Geschwindigkeit von 54 000 Kilometern pro Stunde an dem Riesenbrocken vorbeifliegen. Gleichzeitig habe die Sonde nahezu 36 Stunden Kontakt mit den Bodenstationen, so dass Daten- und Bildmaterial gewissermaßen live übertragen werden können.
Die drei Tonnen schwere Weltraumsonde „Rosetta“ ist auf einer 7,1 Milliarden Kilometer langen Reise zum Kometen Tschurjumow- Gerasimenko, den sie nach Plan am 10. November 2014 erreichen soll.
dpa